Ursprünglich war angenommen worden, dass die sieben Geschworenen in Fairfax zwei Wochen brauchen würden, aber sie wurden sich in der Hälfte der Zeit einig. Das Urteil der Jury und die Bemessung des Strafmaßes im Verfahren
Johny Depp und seine Zeugen wurden als glaubwürdiger bewertet
Zu Prozessbeginn zeigten sich Amber Heard und ihre Anwälte zuversichtlich, dass sie am Ende als Gewinner aus dem Gerichtssaal gehen würden. Schließlich hatte ein Gericht in Großbritannien bereits gegen Johnny Depp geurteilt, nachdem er dort eine große Zeitungsredaktion (The Sun) wegen Verleumdung und auf Unterlassung verklagt hatte. Doch dort spielten viele Beweise keine Rolle, die im aktuellen Verfahren zugelassen wurden. Dazu gehörten beispielsweise die Audiomitschnitte der Paartherapeutin, die im Jahr 2019 von der britischen Zeitung „Daily Mail“ veröffentlicht wurden. Zudem wurde im nun abgeschlossenen Prozess ein weiterer Vorwurf gegen Johnny Depp aus der Welt geschafft. Dabei handelt es sich um den Treppensturz einer seiner Ex-Partnerinnen, bei dem Heard-Unterstützer behaupteten, er hätte sie gestoßen. Sie selbst gab in ihrer Zeugenaussage in Fairfax jedoch an, ohne Johnnys Zutun ausgerutscht zu sein. Auch zahlreiche Rechtsanwälte, die das Verfahren beobachtet hatten, schlossen sich der Einschätzung der Jury an. Sie stuften allein aufgrund ihres Verhaltens im Gerichtssaal Amber Heard als unglaubwürdig und Johnny Depp als natürlich und authentisch ein.
Wie fallen die Reaktionen auf das Urteil zu Gunsten von Johnny Depp aus?
Die Reaktionen sind sehr gegensätzlich. Johnny Depp bezeichnete das Urteil in seinem Statement wörtlich als „Sieg der Wahrheit“. Er betonte, dass ihm und seinen Rechtsberatern von Anfang an klar war, welches immense Risiko sie mit diesem Prozess eingehen würden. Seiner Meinung nach ist das Urteil deshalb wegweisend, weil es alle Menschen stärkt, denen zu Unrecht der Vorwurf der häuslichen Gewalt gemacht wird. Johnny Depp sagte außerdem, er wäre diesen Prozess auch seinen Kindern schuldig gewesen, die unter den gegen ihn von Amber Heard zu Unrecht erhobenen Vorwürfen ebenfalls gelitten hätten.
Amber Heard zeigte sich sehr enttäuscht und wütend über das Urteil. Sie bezeichnete es in ihrem Statement als „Rückschlag für alle Frauen, die sich als Opfer häuslicher Gewalt zu Wort melden“. Sie geht davon aus, dass der Sieg ihres Ex-Mannes hauptsächlich auf seinem Bekanntheitsgrad und der damit verbundenen Möglichkeit der Beeinflussung der öffentlichen Meinung beruht. Sie unterstellte der Jury in Fairfax, Beweise ignoriert zu haben, und verwies dabei auf den Ausgang des Verfahrens in Großbritannien.
Quelle: Court TV, diverse US-Medien
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