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Wie haben sich die Ausgaben für die Schulen entwickelt?

Statistic Graphs

Hat die Pandemie steigende Ausgaben für Schülerinnen und Schüler verursacht? Falls ja, wie hoch fielen die zusätzlichen Bildungsausgaben aus?

Fakt ist: Die Ausgaben pro Schülerin und Schüler haben sich im Jahr 2020 im Vergleich zum Jahr 2019 erhöht. Allerdings machte das Statistische Bundesamt im Rahmen der Veröffentlichung der Zahlen keine Angaben zur Frage, ob und in welchem Ausmaß die Auswirkungen der Pandemie dafür verantwortlich sind. Hinweise dazu lassen sich lediglich aus der Verteilung der Ausgaben ableiten.

Wie haben sich die Ausgaben für die Schulen konkret entwickelt?

Pro Schülerin und Schüler an allgemeinbildenden (staatlichen) Schulen beliefen sich 2020 auf durchschnittlich 8.500 Euro. Das entspricht einem Plus von 2,8 Prozent im Vergleich zum Jahr 2019. Dabei fielen die Ausgaben abhängig von der jeweiligen Schulart sehr unterschiedlich aus. Die Pro-Kopf-Ausgaben beim Besuch einer integrierten Gesamtschule lagen bei 10.000 Euro. Dort stiegen die Ausgaben im Vergleichszeitraum um 2,3 Prozent. Auf dem zweiten Rang landeten die Gymnasien mit Kosten von 9.600 Euro pro Schüler/-in und Jahr. Die geringsten Kosten fielen 2020 mit einem Durchschnitt von 7.600 Euro pro Kopf in den Grundschulen an. Auch bei den Berufsschulen sind deutliche Unterschiede anzutreffen. Die Kosten in Berufsschulen ohne duales System beliefen sich 2020 auf einen Schnitt von 9.900 Euro, während Berufsschulen mit dualem System zeitgleich mit Pro-Kopf-Kosten von 3.600 Euro auskamen.

Deutliche regionale Unterschiede bei den Bildungsausgaben

Spitzenreiter bei den jährlichen Ausgaben pro Schüler/-in quer durch alle Schulformen war im Jahr 2020 Berlin mit 12.300 Euro. Beim Vergleich der vier Stadtstaaten bildet Bremen mit einem Jahresaufwand von 9.400 Euro. Ähnlich deutliche Unterschiede finden sich auch bei einem Vergleich der Flächenländer. Nordrhein-Westfalen gab die vergleichsweise geringe Summe von 7.500 pro Schüler/-in im Jahr 2020 aus. Deutlich höher waren zeitgleich die Aufwendungen mit 9.600 Euro in Bayern. Diese Differenzen begründete das Statistische Bundesamt mit Unterschieden bei der Besoldung, den Klassenstärken und dem Management der genutzten Schulgebäude.

Wie verteilten sich die Bildungsausgaben in Deutschland?

Den größten Posten stellten Personalaufwendungen dar. Im bundesweiten Schnitt quer durch alle Schultypen verursachten sie an allgemeinbildenden Schulen öffentlicher Träger 2020 Kosten in Höhe von durchschnittlich 6.800 Euro. Sachausgaben machten im Schnitt 1.700 Euro pro Schülerin und Schüler aus. Ein Grund waren neue Tarifabschlüsse der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft. Ab 1. Januar 2020 stiegen die Gehälter der Lehrer/-innen um 3,12 Prozent (mindestens 90 Euro) pro Monat in der untersten Entgeltgruppe. Damit bekam ein/e Lehrer/in in der Entgeltgruppe EG 15 statt der bisherigen 4.596,69 Euro ab Januar 2020 ein Gehalt von 4.794,35 Euro. Dieser Trend setzte sich 2021 mit einer Erhöhung um 1,4 Prozent (mindestens 50 Euro) fort. Ab April 2022 dürfen sich die im Schuldienst beim Bund und den Kommunen beschäftigten Lehrer/-innen auf eine Gehaltserhöhung von 1,8 Prozent freuen.

Quelle: Statistisches Bundesamt, GEW

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