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WHO warnt: Corona-Müll gefährdet die Menschen und die Umwelt

Full trash cans with rubbish bags

Von der Coronakrise geht eine Gefahr aus, die im Blickpunkt der Öffentlichkeit bisher kaum eine Rolle spielte. Die WHO ist besorgt wegen der Massen an Corona-Müll.

Die größten Gefahren beim Umgang mit Corona-Müll resultieren aus der Tatsache, dass vor allem in den armen Ländern Möglichkeiten für eine ordnungsgemäße Entsorgung fehlen. Dort fehlen im Schnitt in 60 Prozent aller vorhandenen medizinischen Einrichtungen geeignete Entsorgungssysteme. Quer durch alle Länder der Welt fehlen nach den Erhebungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in knapp einem Drittel der Arztpraxen und Kliniken sichere Systeme der Entsorgung.

Menge beim Corona-Müll hat ein gigantisches Ausmaß

Allein durch die Coronaimpfungen fielen bisher weltweit rund 8 Milliarden gebrauchte Spritzen an. In einem Fläschchen mit Impfstoff sind bei BionTech 6 Impfdosen, bei Moderna sind es 10 Impfdosen. Selbst wenn man vom höheren Wert ausgeht, sind weltweit bisher mindestens 800 Millionen Glasfläschchen als Corona-Müll angefallen. Allein von der Initiative der Vereinten Nationen wurden 140 Millionen Testkits in Entwicklungsländer verschickt. Hinzu kommt die Flut an Coronatests, die in den Industrieländern angefallen sind. Bis Ende Januar 2022 wurden offiziellen Statistiken zufolge allein in den USA mehr als 894 Millionen PCR-Tests durchgeführt. In Indien kamen bereits knapp 724 Millionen Corona-Tests zusammen. Auf dem dritten Rang folgt Großbritannien mit fast 450 Millionen durchgeführter Tests. Deutschland belegt mit knapp 90 Millionen durchgeführten PCR-Tests den achten Platz. Auch wenn die Testkits nicht mit dem Coronavirus kontaminiert sind, werden sie zu einem Umweltproblem. Sie enthalten Chemikalien und bestehen aus Kunststoff, der aufgrund der zusätzlich enthaltenen Stoffe nur mit einem sehr hohen Aufwand recycelt werden kann.

Welcher Corona-Müll belastet die Umwelt zusätzlich?

Rund 144.000 Tonnen kritischer Abfall sind bisher allein durch die rund 8 Milliarden weltweit verabreichten Coronaimpfungen angefallen. Hinzu kommen die Folgen der Maskenpflicht. Hat jeder Mensch pro Woche lediglich eine Maske weggeworfen, kamen für das gesamte vergangene Jahr mehr als drei Milliarden gebrauchte Masken nur in der Bundesrepublik Deutschland als Corona-Müll zusammen. Die tatsächliche Zahl dürfte jedoch deutlich höher liegen. Weitere Belastungen für die Umwelt, das Klima und die Entsorgungssysteme gehen von den Unmengen an Einweg-Schutzkleidung aus, die seit Beginn der Coronakrise zusätzlich zu den normalen Mengen entsorgt werden mussten. Dort hört die Liste der beim Corona-Müll zu berücksichtigenden Posten nicht auf, denn letztlich stellen auch die leeren Desinfektionsmittelflaschen eine potenzielle Gefahr für die Umwelt dar. Außerdem gibt es momentan keine offiziellen Schätzungen der angefallenen Versandverpackungen für Schutzausrüstungen, Masken, Spritzen und Impfstoffe. Es ist also völlig berechtigt, dass die WHO eine verschärfte Überwachung und Dokumentationspflicht für den Umgang mit Corona-Müll fordert.

Quelle: WHO, statista

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