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Folgen der Coronakrise: Aufkommen bei Haushaltsabfällen gestiegen

Full trash cans with rubbish bags

Wie hat sich das Aufkommen von Haushaltsabfällen durch die Coronakrise verändert? Die offiziellen Zahlen sprechen eine deutliche Sprache.

Gerade eben hat das Statistische Bundesamt Zahlen zum Aufkommen bei Haushaltsabfällen im Jahr 2020 veröffentlicht. Es ist im Vergleich zu den vorherigen Jahren überdurchschnittlich stark gestiegen, denn pro Kopf schlagen zusätzliche Abfälle mit einem Gewicht von 19 Kilogramm zu Buche. Das entspricht im Vergleich zum Jahr 2019 einem Plus von 4 Prozent und bedeutet vom Gewicht pro Kopf mehr als das 6-Fache der für das Jahr 2019 ermittelten Steigerung des Haushaltsabfallaufkommens.

Wie sehen die Details beim Aufkommen an Haushaltsabfällen aus?

Insgesamt lag das Aufkommen an Haushaltsabfällen im Jahr 2020 in der Bundesrepublik Deutschland bei 39,6 Millionen Tonnen. 2019 betrug das bundesweite Gesamtaufkommen 38 Millionen Tonnen. Im Jahr 2019 fielen pro Kopf 457 Kilogramm Haushaltsabfälle an. Im Jahr 2020 lag der Schnitt bei 476 Kilogramm. Davon entfielen im Durchschnitt jeweils 160 Kilogramm auf reinen Hausmüll. Getrennt erfasste Wertstoffe machten einen weiteren Anteil von 152 Kilogramm an der Gesamtmenge pro Kopf aus. Hinzu kommt ein statistischer Schnitt von 128 Kilogramm Bioabfall sowie 34 Kilogramm Sperrmüll und 2 Kilogramm sonstige Abfälle. Somit machten reine Haushaltsabfälle (Restmüll) einen Anteil von 34 Prozent und die getrennt erfassten Wertstoffe einen Anteil von 32 Prozent aus. Die mit Abstand größte Steigerung bei den Wertstoffen gab es bei Textilien. 2019 wurden noch 34.000 Tonnen Alttextilien erfasst. Im Jahr 2020 waren es 61.000 Tonnen.

Was hat zur Veränderung des Haushaltsabfallaufkommens beigetragen?

Eine große Rolle spielen das Homeoffice und das Homeschooling. Dadurch fielen im häuslichen Bereich zahlreiche Abfälle an, die sonst in den Abfallbehältern der Unternehmen und Schulen landen. Durch Lockdowns, Kurzarbeit und Quarantäne hatten die Menschen mehr Freizeit als sonst. Bei gleichzeigen Ausgangsbeschränkungen wurde ein Teil dieser zusätzlichen Freizeit in das Ausmisten der Schränke und des gesamten Haushalts gesteckt. Zudem sorgten mangelnde Freizeit- und Urlaubsangebote dafür, dass Investitionen in andere Bereiche verlagert wurden. Viele Haushalte nutzten die Gelegenheit, um beispielsweise geplante Renovierungen vorzuziehen. Das um knapp eine halbe Million Tonnen gesteigerte Aufkommen bei Wertstoffen hat eine weitere Ursache. Dabei spielt vor allem die Verlagerung von Einkäufen vom niedergelassenen Handel zu Onlineshops eine wichtige Rolle. Dadurch stieg als völlig logische Konsequenz das Aufkommen bei den Wertstoffen in der Kategorie Kartonagen.

Quelle: Statistisches Bundesamt

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