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25. Mai: Tag der vermissten Kinder

Schriftzug Statistik

Der Tag der vermissten Kinder ist ein Aktionstag, der einerseits die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf dieses Thema richten und andererseits an das Leid der betroffenen Kinder und Eltern richten soll.

Der Tag der vermissten Kinder geht auf eine Initiative des ehemaligen US-Präsidenten Ronald Reagan zurück. Dieser Aktionstag fand im Jahr 1983 erstmals in den USA statt. Es sollte fast zwei Jahrzehnte dauern, bis auch die europäischen Länder die Notwendigkeit eines solchen Aktionstags erkannten. In Deutschland startete er erstmals im Jahr 2003. Ausrichter ist die in den 1990er Jahren gegründete Elterninitiative Vermisste Kinder. Das Datum des Aktionstags leitet sich aus dem Datum des Verschwindens von Etan Patz, der von seinem Entführer getötet wurde. Etan wurde gerade einmal 6 Jahre alt. Der Mörder wurde erst 18 Jahre später strafrechtlich verurteilt.

Zahl der vermissten Kinder ist auch in Deutschland sehr hoch

Nach offiziellen Angaben des Bundeskriminalamts waren Anfang März 2021 in Deutschland insgesamt 8.044 Personen als vermisst gemeldet. Verschwundene Kinder und Jugendliche machen nach den Daten von INPOL etwa die Hälfte aller von Polizeistationen zu bearbeitenden Vermisstenfälle aus. Pro Tag kommen zwischen 200 und 300 Vermisstenanzeigen hinzu, aber eine fast identische Zahl kann als erledigt abgehakt werden. Rund 50 Prozent aller vermissten Personen machen die Beamten binnen einer Woche ausfindig oder sie finden sich von selbst wieder ein. Rund 80 Prozent aller Vermisstenfälle können binnen eines Monats nach der Anzeige einen Erledigungsvermerk erhalten. Auch die Quote der wiederaufgefundenen Jugendlichen im Alter zwischen 14 und 17 Jahren ist hoch. Sie lag im Jahr 2019 bei 97,4 Prozent und im Jahr 2020 bei 97,9 Prozent.

Wie viele vermisste Kinder werden in Deutschland nicht gefunden?

Nur etwa 3 Prozent aller vermissten Personen bleibt längere Zeit verschwunden. So wurden 2020 von den insgesamt 14.614 als verschwunden gemeldeten Kindern (bis 13 Jahre) 14.223 gefunden. Von 2,7 Prozent dieser Kinder fehlte auch zum Jahresende noch jede Spur. Am 16. März 2020 fanden sich die Akten von 1.621 ungeklärten Fällen bei der Polizei. Die Zahl klingt sehr hoch, allerdings ist zu beachten, dass diese Fälle bis zu Meldungen aus dem Jahr 1951 zurückreichen. Einen Großteil machen minderjährige Kinder aus, die zur Gruppe der unbegleitet nach Deutschland kommenden Flüchtlinge gehören oder als sogenannte „Streuner“ irgendwo auf der Straße leben. Bei der separaten Betrachtung der als vermisst gemeldeten minderjährigen Flüchtlinge ist die Aufklärungsquote mit 90,2 Prozent im Jahr 2019 und 73,7 Prozent im Jahr 2020 deutlich niedriger.

Amber Alert hilft bei der Suche nach vermissten Kindern

Der Amber Alert als eine Möglichkeit der öffentlichkeitswirksamen Suche nach vermissten Kindern wurde in den USA im Jahr 1996 gestartet. Das erste damit gesuchte Kind war Amber Hagerman. Nach ihr wurde das Alarmsystem benannt. Gleichzeitig steht der Name aber auch für „America‘s Missing: Broadcast Emergency Response“. Die amerikanische Polizei hat dadurch die Möglichkeit, Meldungen zu vermissten Kindern über alle digitalen Kanäle zu verbreiten. Die Palette reicht vom Fernsehen über Werbetafeln bis hin zu Push-Nachrichten auf dem Smartphone. Ein ähnliches System entstand im Jahr 2008 in den Niederlanden. 2013 wurde die AMBER Alert Europe Foundation gegründet. Sie hat das Ziel, in allen Ländern der Europäischen Union ein solches System zu etablieren.

Quelle: Bundeskriminalamt, AMBER Alert Europe, U.S. Department of Justice, Initiative vermisste Kinder

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