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Donald Trump und die Randale am Capitol in Washington

American flag waving for USA

Die Ereignisse nach der „Brandrede“ am 6. Januar 2021 haben Menschen in aller Welt schockiert. Zahlreiche hochrangige Politiker haben seine Vorgehensweise scharf kritisiert.

In seiner Rede hatte Donald Trump seine Anhänger mit den Worten „wir werden zum Capitol gehen“ explizit dazu aufgefordert, vor das Capitol in Washington zu ziehen. Dort versammelten sich zeitweise nach den Angaben einiger US-Medien bis zu 50.000 Demonstranten. Darunter waren auch zahlreiche Randalierer. Sie verschafften sich gewaltsam Zugang zum Gebäude und unterbrachen die wichtigste Sitzung im Zusammenhang mit dem Übergang der Präsidentschaft von Donald Trump auf Joe Biden. Die Bilanz des Tages sind mehrere Todesopfer, zahlreiche verletzte Sicherheitskräfte und erhebliche Sachschäden. Ashli Babbit wurde durch einen Schuss der Sicherheitskräfte im Capitol getötet. Bei drei weiteren Toten wurden keine genauen Angaben zur Todesursache gemacht.

Wer trug zum schnellen Ende der Erstürmung des Capitols in Washington bei?

Einen entscheidenden Beitrag leistete Muriel Bowser, der als Bürgermeister von Washington D.C. tätig ist. Er verhängte sehr schnell eine ab 18:00 Uhr Ortszeit gültige Ausgangssperre. Sie sorgte dafür, dass viele Demonstranten das Gelände rund um das Capitol ohne das Einschreiten von Sicherheitskräften freiwillig verließen. Zeitgleich trafen Nationalgardisten aus Maryland und Virginia ein und unterstützten die lokale Polizei. Sie formierten sich zu Ketten und drängten die Demonstranten mit Schilden und Metallzäunen zurück. Kurz vor 18:00 Uhr galt das Parlamentsgebäude wieder als sicher. Der Senat setzte seine Tagung zwei Stunden später fort. Die ersten wichtigen Beschlüsse bezogen sich auf den Umgang mit den beanstandeten Wahlergebnissen aus Arizona und Pennsylvania. Sie wurden mit einer deutlichen Mehrheit anerkannt.

Donald Trump kann seine Abdankung nicht mehr verhindern

Die Störung durch die Randale am und im Capitol in Washington hat die Entscheidung zur künftigen Präsidentschaft lediglich um einige Stunden verschoben. Beide Kammern setzten ihre Arbeit nach der Räumung des Capitols und des Vorplatzes noch in der Nacht fort. Das Endresultat steht fest und wurde von Mike Pence bereits offiziell bestätigt. Joe Biden konnte sich die Stimmen von 306 Wahlleuten holen und wird damit der 59. Präsident der Vereinigten Staaten. Die offizielle Amtsübergabe findet am 20. Januar 2021 statt. Aufgrund der Corona-Beschränkungen soll sie in einem kleinen Kreis stattfinden. Nach den Ereignissen von gestern überlegen die Verantwortlichen nun, Zuschauer komplett von diesem Staatsakt auszuschließen. Außerdem gibt es Überlegungen, Donald Trump auf der Basis eines Verfassungszusatzes vorzeitig des Amtes zu entheben. Diese Überlegungen kommen einigen US-Medien zufolge sogar aus den Reihen seiner eigenen Parteigenossen.

Wie reagierten Donald Trump und Joe Biden auf die Ereignisse am Capitol?

Donald Trump hüllte sich lange Zeit in Schweigen, obwohl er von mehreren Politikern und den Medien dazu aufgefordert wurde, seine Anhänger mit einem entsprechenden Statement aufzuhalten. Doch er reagierte erst nach einer Ansprache von Joe Biden, bei welcher der künftige US-Präsident seine diplomatischen Qualitäten unter Beweis stellte. Biden sprach ruhig und besonnen, obwohl er sehr deutliche Formulierungen verwendete. Kurz danach erschien ein Video, in dem Donald Trump seine Anhänger zur Beruhigung aufforderte, gleichzeitig aber noch einmal explizit die Präsidentschaftswahl als „gestohlen“ und „betrügerisch“ bezeichnete. Um eine weitere Aufwiegelung der Massen durch Donald Trump über die Social Networks zu verhindern, wurden seine Accounts bei Twitter und Facebook vorübergehend gesperrt.

Quelle: CNN, AP, ABC, CBS

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