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Thüringer KZ-Gedenkstätte: Nach Sprengkörper-Fund ermittelt Staatsschutz

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Im Zufahrtsbereich der KZ-Gedenkstätte Mittelbau-Dora hat ein Junge schon im Januar Sprengstoff gefunden. Veröffentlicht wurde der Fund von der Polizei erst jetzt. In der zugehörigen Mitteilung hieß es, dass ein politischer Hintergrund nicht auszuschließen sei.

Die KZ-Gedenkstätte Mittelbau-Dora liegt im thüringischen Städtchen Nordhausen. Der potenziell gefährliche Sprengkörper war als Päckchen getarnt im Zufahrtsbereich zur Gedenkstätte entdeckt worden, wie die Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora bestätigte.

Staatsschutz ermittelt im Fall Mittelbau-Dora

Wie eine Polizeisprecherin mitteilte, werde inzwischen wegen Verdachts des Verstoßes gegen das Sprengstoffgesetz ermittelt. Am 19. Januar wurde das Päckchen von einem Jungen im Zufahrtsbereich der Gedenkstätte gefunden. Untersuchungen des Landeskriminalamts haben den Verdacht, dass sich in dem Päckchen „explosionsfähiges Material“ befand, bestätigt. Aktuell laufen weitere Untersuchungen und auch der Staatsschutz hat sich in die Ermittlungen eingeschaltet,

Laut ersten Ermittlungen habe man den Verdacht, dass es sich um zündunfähigen alten Industriesprengstoff handele. Zum Hintergrund: An die Gedenkstätte Mittelbau-Dora grenzt ein mittlerweile stillgelegter Tagebau zur Gewinnung von Anhydrit an. Allerdings haben inzwischen kriminaltechnische Untersuchungen gezeigt, dass es sich um einen zündfähigen Sprengkörper „mit ernst zu nehmender Wirkung“ handelt. Lediglich eines ist bisher sicher: Es handelt sich nicht um eine Weltkriegsbombe oder ähnliches.

Nach Sprengkörper-Fund wurden Sicherheitsvorkehrungen verschärft

Wie die Polizeisprecherin erklärte, sei der Staatsschutz vor allen Dingen aufgrund der Nähe zu der KZ-Gedenkstätte eingeschaltet worden. Konkrete Hinweise auf einen politischen Hintergrund gibt es jedoch bisher nicht. Trotzdem sei dieser nicht auszuschließen, so das Innenministerium.

Nach eigenen Angaben hat die Gedenkstättenstiftung die Bewachung verstärken lassen. In einer entsprechenden Mitteilung hieß es, dass die Mitarbeiter aufgrund der Bedeutung der KZ-Gedenkstätten sowie der potenziellen rechtsextremen Übergriffe „ohnehin für auffällige Gegebenheiten und Gegenstände sensibilisiert“. Allerdings wolle man die Ermittlungsergebnisse der Polizei abwarten, bevor man eine abschließende Beurteilung erstelle.

Quelle: AFP

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