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Börse: Goldpreis ist ungebrochen hoch

Die Hinweise aus der Wirtschaft halten den Goldpreis auf einem hohen Niveau. Das Interesse der Anleger an dem Edelmetall dürfte auch weiterhin stark ausgeprägt sein.

Zur Mittagszeit des 20. November 2019 lag der Goldpreis an der Börse Frankfurt bei 1476 US-Dollar pro Feinunze (umgerechnet 1334,30 Euro). Schon in den Tagen zuvor zeigte sich ein deutlicher Anstieg, nach der Handelspreis für Gold ab Anfang November deutlich gefallen war.

Wann setzte der verstärkte Run auf Gold ein?

Einen ersten Schub beim Goldpreis gab es bereits zum Jahresende 2018. Von Januar bis Mai blieb er deutlich unter einem Preis von 1359 Dollar pro Feinunze. In den letzten Maitagen setzte eine kräftige Erhöhung ein, die am 4. September 2019 in einem Handelspreis von 1552,55 US-Dollar gipfelte. Der Beginn des massiven Preisanstiegs fällt zusammen mit den ersten Hinweisen auf eine Stagnation der Wirtschaft. Seit dem späten Frühjahr 2019 mehren sich die Anzeichen für eine rückläufige Konjunktur. Hinzu kommen Nachrichten über Massenentlassungen in zahlreichen Unternehmen. Noch ist der Arbeitsmarkt in Deutschland relativ stabil, weil der Bedarf an Fachkräften in der Boomphase nicht gedeckt werden konnte.

Bei Anzeichen für eine Rezession holen viele Anleger ihr Vermögen aus der Wirtschaft zurück und packen es stattdessen in sicher Anlageformen. Dort trägt aktuell die fehlende Lukrativität der Zinsen für die sogenannten einfachen Geldanlagen zu einer Flucht in Edelmetalle und zu einer Steigerung der Goldpreise bei. Hinzu kommt, dass viele Banken dazu übergegangen sind, hohe Guthaben auf Girokonten mit Strafzinsen zu belegen. Das heißt, auch die Zinspolitik der EZB trägt zum hohen Goldpreis bei. Mario Draghi hatte kurz vor seinem Ausscheiden noch einmal bestätigt, dass zumindest in den nächsten Monaten mit einer Anhebung der Leitzinsen nicht gerechnet werden kann.

Überteuerte Immobilienpreise heizen den Goldpreis an

Eine beliebte Anlagealternative in Zeiten einer Stagnation und Rezession der Wirtschaft sind Immobilien. Dort lauert derzeit allerdings eine Gefahr. Vor allem Wohnimmobilien werden zu überteuerten Preisen angeboten. Zahlreiche Brancheninsider warnen schon seit einiger Zeit vor der Bildung einer sogenannten „Immobilienblase“ in Deutschland. Eine solche „Immobilienblase“ in den USA hatte im Jahr 2007 zum Beginn der globalen Finanzkrise geführt. Innerhalb von einem Jahrzehnt war zuvor der S&P/Case-Shiller U.S. National Home Price Index von 80 Zählern auf rund 190 Zähler angestiegen. Ein ähnliches Bild zeigt sich seit einigen Jahren in Deutschland. Anleger haben Bedenken, einen ähnlichen Preiscrash zu erleben, wie er sich in den USA zu Beginn der Finanzkrise zeigte. Stattdessen legen sie ihr Vermögen trotz der hohen Goldpreise lieber in Edelmetallen an. Das wird zusätzlich von den mangelnden Renditen bei den Bundesanleihen forciert.

Quelle: Börse Frankfurt

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