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Öffentlicher Dienst: Freizeit wichtiger als Geld

Beschäftigte im öffentlichen Dienst hätten einer aktuellen Umfrage zufolge lieber mehr Freizeit als mehr Geld. Dabei sind sie bei den Modellen durchaus flexibel.

57 Prozent der Befragten würden sich für eine Verkürzung der Arbeitszeit anstelle einer tariflichen Gehaltssteigerung entscheiden, wenn sie die Wahl hätten. Das geht aus einer Umfrage der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi hervor. Dafür wurden mehr als 210.000 Beschäftigte aus dem öffentlichen Dienst, sowie Unternehmen, die sich an den Tarifverträgen des öffentlichen Dienstes orientieren, befragt.

Kürzere Wochenarbeitszeit ist gefragt

Vor allem die Verkürzung der Wochenarbeitszeit würden die Beschäftigten demnach präferieren. Dafür sprachen sich 60 Prozent der Männer und 55 Prozent der Frauen aus. 45 Prozent gaben an, sie hätten lieber mehr freie Tage und weitere 30 Prozent wünschen sich ein Zeitkonto. Damit würden sie dann lieber länger in den Urlaub fahren oder gar früher in Rente gehen.

Die Beschäftigten, die Vollzeit eingestellt sind, arbeiten tatsächlich oft länger, als vertraglich vereinbart. So arbeiten die Männer tatsächlich 44 Stunden pro Woche, obwohl vertraglich nur 39,3 Stunden vereinbart sind. Dies wäre auch die Wunscharbeitszeit der Befragten. Bei den Frauen kommt man auf eine tatsächliche Arbeitszeit von 41,8 Wochenstunden, vereinbart sind 37,5 Wochenstunden. Gewünscht wären hier 36,3 Stunden pro Woche.

Im Teilzeitbereich, der von zehn bis 34 Stunden gilt, ergibt sich ein etwas anderes Bild. Männer haben eine vertraglich vereinbarte Wochenarbeitszeit von durchschnittlich 24,3 Stunden. Sie arbeiten allerdings nur 23,7 Stunden und würden gerne 26,7 Stunden arbeiten. Bei den Frauen ist vertraglich eine Wochenarbeitszeit von 22,6 Stunden vereinbart. Tatsächlich werden im Schnitt 24 Stunden geleistet. Die meisten Frauen würden aber gerne 25,7 Stunden arbeiten gehen.

Gründe für den Wunsch nach mehr Freizeit

Als Grund für den Wunsch nach mehr Freizeit gibt Verdi-Chef Frank Werneke an, dass die Personalkürzungen der letzten Jahre zu deutlich höheren Belastungen der verbliebenen Mitarbeiter führen.

Im kommenden Herbst steht eine neue Verhandlungsrunde von Verdi und dem Beamtenbund dbb über die Tarife im öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen an. Dann wird sicherlich auch auf die aktuell ermittelten Wünsche nach mehr Freizeit eingegangen.

Quelle: dpa

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