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Neuer Job – oft nur befristet

In Deutschland werden vier von zehn Mitarbeitern zunächst nur befristet eingestellt. Jetzt hat eine Gruppe von Arbeitsmarktforschern untersucht, welche Unternehmen besonders gerne zu einer Befristung greifen.

Die Daten zu den befristeten Verträgen gehen aus einer am Dienstag veröffentlichten Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hervor. Die Studie wurde in Nürnberg vorgestellt und zeigt auf, dass insbesondere größere Betriebe die Chance auf eine Befristung häufig nutzen. Kleinstbetriebe, die weniger als zehn Mitarbeiter beschäftigen, greifen seltener darauf zurück. Allerdings könnte das auch daran liegen, dass sie nicht dem Kündigungsschutzgesetz unterliegen.

38 Prozent der Neueinstellungen befristet

Laut der Studie wurden im letzten Jahr 3,87 Millionen Mitarbeiter sozialversicherungspflichtig neu eingestellt. 38 Prozent der geschlossenen Verträge waren befristet. Die Studie geht anhand der Daten davon aus, dass Unternehmen neue Mitarbeiter nicht nur deshalb befristet einstellen, um einen vorübergehenden Arbeitskräftebedarf zu decken. Sie sehen die Befristung auch als Möglichkeit einer verlängerten Probezeit an. Dies begründen die Studienautoren damit, dass in 85 Prozent der befristeten Neueinstellungen ein längerfristiger Bedarf des Unternehmens besteht.

Ebenfalls zeigte sich in der Studie, dass Unternehmen bei einer befristeten Neueinstellung häufiger auf Berufserfahrung als Einstellungsvoraussetzung verzichten als bei nicht befristeten Verträgen. Besonders häufig werden Befristungen für Helfertätigkeiten vereinbart. Die Studie verwendet dabei Daten der IAB-Stellenerhebung, für die regelmäßig mehr als 10.000 Unternehmen befragt werden.

Schnellere Entscheidung für einen Bewerber

Darüber hinaus fand die IAB-Studie heraus, dass die Frist für die Entscheidungsfindung für einen passenden Bewerber bei befristeten Stellen kürzer ist. Im Schnitt dauert die Besetzung der Stelle 14 Tage kürzer. Außerdem wird bei befristeten Angeboten weniger Geld in Stellenanzeigen und/oder Personalvermittler investiert.

In Deutschland arbeitet mittlerweile jeder zwölfte Arbeitnehmer in einem befristeten Arbeitsverhältnis. Dabei sind die Auszubildenden noch nicht mit eingerechnet.

Quelle: dpa

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