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30 Jahre Fall des „Eisernen Vorhangs“ in Ungarn

Am 11. September 2019 steht ein Jubiläum in der Geschichte des Falls der „Eisernen Mauer“ an. Vor genau 30 Jahren entschloss sich die ungarische Regierung dazu, keine Kontrollen an der Grenze zu Österreich mehr durchzuführen.

Letztendlich blieb der Regierung von Ungarn damals gar keine andere Möglichkeit, als den „Eisernen Vorhang in Richtung Österreich zu öffnen. In den Wochen zuvor hatten sich unzählige Bürger der ehemaligen DDR an den Grenzen versammelt. Sie wurden zuvor mit Warnschüssen von einem Überqueren der Grenze abgehalten. Diese Praxis endete in der Nacht vom 10. zum 11. September 1989. Es war der Startschuss für eine massenhafte Abwanderung von DDR-Bürgern.

Mit der Grenzöffnung Ungarn – Österreich war das Ende der DDR besiegelt

In den darauffolgenden Wochen verließen rund 50.000 DDR-Bürger ihre Heimat, um nach Westdeutschland zu gelangen. Erich Honecker behauptete später, sie wären bei den sogenannten Paneuropa-Picknicks gezielt zur Republikflucht überredet und bestochen worden. Schon zuvor waren westdeutsche Botschaften in der Tschechei und in Ungarn von fluchtwilligen DDR-Bürgern förmlich überrannt worden. Die Situation auf dem Gelände der Botschaften war teilweise katastrophal. Auch sie wurden durch die Öffnung des „Eisernen Vorhangs“ zwischen Ungarn und Österreich erheblich entlastet. Aber es sollte noch zwei Monate dauern, bis sich die ehemalige DDR-Regierung dazu entschloss, ihren ausreisewilligen Bürgern den direkten Zugang nach Westdeutschland zu ermöglichen. Der erste Grenzübergang in Berlin wurde am 9. November 1989 geöffnet. Zu Beginn versuchte man noch, die Grenzübertritte zu kontrollieren und zu regeln, doch die Beamten waren dem Massenansturm sehr schnell nicht mehr gewachsen.

Direkte Öffnung des „Eisernen Vorhangs“ in Deutschland beruhte auf Missverständnis

Dass die Grenzübergänge in Berlin am 9. November 1989 geöffnet wurden, ist das Resultat einer missverständlichen Aussage von Günter Schabowksi in einer Pressekonferenz am Abend des Tages. Er wollte eigentlich ein neues Reisegesetz vorstellen, nach dem die bis dahin geltenden Ansprüche an Verwandtschaft und besondere Anlässe für Auslandsreisen entfallen sollten. Er gab jedoch an, dass ständige Ausreisen über alle Grenzübergänge mit sofortiger Wirkung möglich wären. Dass sie dafür trotzdem ein Visum benötigten, überhörte die Mehrheit der Ausreisewilligen. Hinzu kam, dass westdeutsche Medien von einer „geöffneten Mauer“ berichteten. Die Beamten an den Kontrollstellen waren auf den Massenansturm nicht vorbereitet. Deshalb wurde noch am gleichen Abend die Möglichkeit der Passage der Grenzübergänge ohne vorher erteiltes Visum angeordnet. Die ersten Passagen fanden am 9. November 1989 gegen 21.15 Uhr statt. Allerdings erfolgten sie nicht auf Anweisung der Regierung, sondern auf einen eigenmächtigen Befehl von Oberstleutnant Harald Jäger. Die visumfreie Einreise von Westdeutschen in die ehemalige DDR war ab dem 24. Dezember 1989 möglich.

Quelle: diverse Medienberichte

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