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Neuseeland: Vogelwelt stark bedroht

Neuseeland galt lange Zeit als Paradies für Vögel, denn Säugetiere gab es dort so gut wie keine. Das änderte sich schlagartig, als der Mensch kam, der Wiesel, Opossums und Ratten einschleppte, die der heimischen Vogelwelt den Garaus machten.

In Neuseeland sind Kea, Tui und Co. beheimatet. Die Vogelwelt klingt dort ganz anders als in Europa und noch beeindruckender war das Gezwitscher vor rund 700 Jahren. Doch mit der Besiedelung durch den Menschen wurde die Vogelwelt stark beeinträchtigt. Forscher haben jetzt im Fachblatt „Current Biology“ darauf hingewiesen, dass es 50 Millionen Jahre dauern würde, bis sich Neuseelands Vogelwelt wieder regeneriert hätte.

Viele Vögel in Neuseeland ausgestorben

Für ihre Forschung haben die Wissenschaftler um Luis Valente vom Naturkundemuseum Berlin Fossilien und genetische Daten ausgestorbener und lebender Vögel aus Neuseeland untersucht. Sie haben anhand der ermittelten Daten mit dem Computer simuliert, wie lange es dauern würde, bis die Inseln die bereits verlorene Artenvielfalt durch die Evolution wieder erlangen würden. Dabei stellte sich heraus, dass es noch einmal zehn Millionen Jahre länger dauern würde, wenn die heute als potenziell gefährdeten Arten auch noch aussterben würden.

Insgesamt sind bereits über 70 Vogelarten aus Neuseeland verschwunden. Man versucht zwar mittlerweile, die Vögel in Neuseeland zu schützen, doch auch ein Drittel der heute noch vor Ort lebenden Arten ist bereits vom Aussterben bedroht. Zu ihnen zählt etwa der große Nachtpapagei Kakapo.

Bereits vor wenigen Jahren wäre er fast ausgestorben, da Marder, Katzen, Frettchen, Ratten und andere Tiere, die vom Menschen eingeschleppt wurden, ihn bedrohten. Seither versuchen die Wissenschaftler, die vorhandene Population zu stabilisieren. Dafür legt man mitunter auch Giftköder aus, die den Fressfeinden den Garaus machen sollen.

Ursprünglich keine Säugetiere in Neuseeland

Ursprünglich gab es in Neuseeland keine Säugetiere. Lediglich Fledermäuse waren hier heimisch. Daher sind die Papageien und viele andere Vögel nicht darauf eingestellt, zu fliehen oder sich verteidigen zu müssen. Oft sind die großen Tiere sogar flugunfähig und verhalten sich naiv, so dass sie zur leichten Beute für die Fressfeinde werden.

Hinzu kommen Bedrohungen durch die Jagd und die wachsende Landwirtschaft in Neuseeland. Mittlerweile leben die Kakapos nur noch auf vier Inseln vor der neuseeländischen Küste. Dort haben sie auch weiterhin keine natürlichen Feinde.

Quelle: dpa

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