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Goldpreis zieht im Börsenhandel an: Was sind die Gründe?

Im Frühjahr 2018 rutschte der Goldpreis kräftig in den Keller. Seit Ende Mai 2019 ist an den Rohstoffbörsen ein kräftiger Anstieg der Handelspreise für Gold zu erkennen, nachdem der Preis fast ein Jahr lang ziemlich stabil war.

Der niedrigste Goldpreis der letzten zwölf Monate wurde an der Börse Frankfurt am 15. August 2018 mit 1.170,13 Dollar pro Feinunze registriert. Beginnend in der dritten Juniwoche 2019 schoss er plötzlich in die Höhe und stieg zeitweise (25. Juni 2019) bis auf 1.423,25 Dollar. Nach einem minimalen Einbruch stabilisierte er sich um die 1.415 Dollar pro Feinunze. Da stellt sich die Frage nach der Motivation der Anleger.

Warum halten Anleger den Kauf von Gold derzeit für lukrativ?

In der Vergangenheit stellten auch Immobilien eine Alternative zu Wertpapieren aller Art dar, wenn sich ein Ende der Boomphase in der Wirtschaft andeutete. Der Umstieg auf Immobilien ist derzeit sehr schwierig, denn die galoppierende Wohnungsnot in Deutschland und anderen europäischen Ländern hat bereits zu einer erheblichen Überbewertung von Wohnimmobilien und Baugrundstücken geführt. Einige Branchenanalysten sprechen bereits von der Bildung einer „Immobilienblase“ und Überbewertungen von bis zu 30 Prozent. Das heißt, trotz steigender Mieten und Kaufpreise können Investitionen in Immobilien durchaus ziemlich riskant sein. Sind die aktuell vorhandenen Bedarfslücken geschlossen, dürfte es nämlich zu einem rasanten Preisverfall kommen. Zudem sind immer strengere Mietpreisbeschränkungen im Gespräch und wurden in einigen Städten bereits beschlossen. Damit werden auch die erzielbaren Renditen beschränkt. Gold stellt vor allem für langfristig denkende Anleger momentan die weitaus bessere Alternative dar.

Warum kommt der Anstieg der Goldpreise gerade jetzt?

Das Wachstum der Konjunktur scheint zum Stillstand gekommen zu sein, auch wenn von einer drohenden Rezession noch keine Rede sein kann. Darauf deuten zumindest die neuesten Zahlen hin, die vom ifo Institut rund um den Geschäftsklimaindex veröffentlicht wurden. Die Zahlen aus anderen Erhebungen bestätigen diesen Trend. Sparformen wie Tagesgeld und Festgeld bringen aufgrund der Zinspolitik der EZB (noch) keine soliden Renditen. Bei Anlagen in Investmentfonds oder direkten Beteiligungen mehren sich die Hinweise auf mögliche Renditeeinbrüche durch den Stillstand der Konjunktur und die ersten Anzeichen auf einen bevorstehenden Abschwung. Doch diese Faktoren sind nicht allein für den steigenden Goldpreis verantwortlich. Das Gezerre um den Brexit spielt ebenso eine wichtige Rolle. Hinzu kommen Unwägbarkeiten, die durch den von Donald Trump initiierten Zollkrieg entstanden sind. Die Neuerungen in der EU-Bankenregulierung halten vor allem den Mittelstand von wichtigen Investitionen ab. Deshalb möchten viele Anleger „auf Nummer sicher“ gehen und geben Wertpapiere ab, um die Erlöse in den Kauf von Gold zu stecken. Das heißt, die Entwicklung beim Goldpreis wird derzeit auf verschiedenen Richtungen befeuert.

Quelle: Börse Frankfurt

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