Ausländeranteil unter den Ärzten steigt stetig weiter

Ohne Zuwanderer wären die Lücken bei der medizinischen Versorgung in einigen Regionen noch größer, als sie aktuell sind. Das geht aus Zahlen hervor, welche sie Sächsische Landesärztekammer Ende März 2019 veröffentlicht hat.

Ohne Ärzte aus dem Ausland gäbe es allein in Sachsen rund 2.600 Ärzte weniger. Die Zuwanderer mit medizinischer Ausbildung haben einen entscheidenden Beitrag dazu geleistet, dass die Zahl der Ärzte im Frühjahr 2019 im Vergleich mit dem Vorjahr ein Plus von 230 aufweist. Die Mehrheit der Mediziner mit Migrationshintergrund kommt aus den Nachbarländern Tschechien und Polen sowie der Slowakei. Eine Steigerung wurde in Sachsen auch bei der Zahl der Ärzte mit dem Geburtsland Syrien verzeichnet.

Trotz steigender Ärztezahl bleiben gravierende Lücken
Nach den Daten der Landesärztekammer Sachsen gibt es im Freistaat knapp 17.900 Ärzte. Allerdings hat der Freistaat mehr als vier Millionen Einwohner. Außerdem muss noch die Tatsache einfließen, dass sich die Ärzte auf verschiedene Fachrichtungen verteilen und ein großer Teil in Krankenhäusern arbeitet. Zusätzlich macht sich ein weiterer Fakt bemerkbar. Viele Ärzte arbeiten lediglich in Teilzeit. Die Landesärztekammer Sachsen begründet das mit einem hohen Frauenanteil. Von einer Entwarnung kann also noch lange keine Rede sein. Das gilt vor allem für die Kleinstädte und die ländlichen Regionen. Daran kann auch das Gesetz über Arzttermine nichts ändern, welches Mitte März den Bundestag passiert hat.

Bürokratie hält viele Ärzte von der Eröffnung eigener Praxen ab

Dieses Argument brachte Erik Bodendieck in den Statements rund um die Veröffentlichung der Zahlen. Sie beweisen, dass der Chef der Sächsischen Ärztekammer damit völlig richtig liegt. In Sachsen hat sich binnen Jahresfrist die Zahl der in Praxen anderer Ärzte angestellten Mediziner um knapp 70 Prozent erhöht. Diese Entwicklung könnte das neue Gesetz über Arzttermine sogar noch verstärken, denn dadurch vergrößert sich der Umfang der von den niedergelassenen Ärzten bei den Abrechnungen zu erbringenden statistischen Daten.

Quelle: Landesärztekammer Sachsen

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