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Was ist aus dem einst ältesten Kopfbahnhof Deutschlands geworden?

Der Rekordhalter unter den ältesten Kopfbahnhöfen Deutschlands war der Bayerische Bahnhof in Leipzig. Heute ist davon nur noch der „Portikus“ zu sehen.

Der ehemalige Bayerische Bahnhof in Leipzig wurde im Jahr 1842 eröffnet, obwohl zu diesem Zeitpunkt noch nicht einmal die Eingangshalle fertiggestellt war. Die ersten Züge fuhren bis Altenburg.

Wie entwickelte sich der Bayerische Bahnhof bis zu seinem Abriss weiter?

Die Eröffnung des Empfangsgebäudes folgte im Jahr 1844. Schon ein Jahr später konnten die Reisenden neben dem Bayerischen Bahnhof ihren Hunger und Durst in der Gaststätte „Siebenmännerhaus“ stillen. Die namensgebenden sieben Männer waren die sechs Männer eines Kegelclubs und der Gastwirt, welcher das Lokal nach der Fertigstellung von dem Verein kaufte. Das „Siebenmännerhaus“ fiel den Bombardements im II. Weltkrieg zum Opfer. Ab dem Herbst 1883 wurde der Bayerische Bahnhof von den Leipziger Pferdebahnen angefahren. 1897 wurde die Elektrifizierung der Straßenbahnstrecke abgeschlossen. Im Jahr 1912 änderte sich die Bedeutung des einst ältesten Kopfbahnhofs in Deutschland schlagartig. Grund war die Fertigstellung des Hauptbahnhofs Leipzig. Ein Abriss des Bayerischen Bahnhofs kam bereits 1939 ins Gespräch. Doch dazu sollte es nicht mehr kommen. Stattdessen wurden große Teile des Bahnhofs im II. Weltkrieg zerstört. 1961 folgte die Elektrifizierung der Gleise. Pläne für eine komplette Stilllegung und die Umwandlung in ein Museum entstanden im Jahr 1978.

Der Bayerische Bahnhof musste dem City-Tunnel Leipzig weichen

Die endgültige Einstellung des Zugbetriebs am Bayerischen Bahnhof Leipzig erfolgte im Juni 2001. Er sollte lediglich noch als Versorgungsbahnhof für den Bau des Leipziger City-Tunnels dienen, doch die Baufirmen bevorzugten LKW-Transporte. Unter dem einstigen Bayerischen Bahnhof befindet sich heute eine zum City-Tunnel gehörende Haltestelle mit unterirdischen Gleisen und Bahnsteigen. Dafür musste der „Portikus“ zeitweise an eine andere Stelle verschoben werden. Von April 2006 bis Oktober 2009 stand er auf speziellen Gleitlagern 30 Meter weiter östlich. Die Bauherren des City-Tunnels konnten ihn nicht abreißen, da er unter Denkmalschutz steht. Die einstigen Gleisbereiche wurden beim Bau des Tunnelbahnhofs in eine Grünfläche verwandelt, die beispielsweise für das Public Viewing während der Fußball-Europameisterschaft im Jahr 2016 genutzt wurde.

Quelle: bayerischer-bahnhof.de, sachsen.de

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