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Spice Girls Kampagne geht nach hinten los

In den 1990ern waren die Spice Girls die Antwort schlechthin auf die überall triumphierenden Boybands. Sie wollten für Gleichberechtigung sorgen und setzten Akzente für eine starke Frauenbewegung und das wollen sie heute immer noch. Doch ihre aktuelle Kampagne geht nach hinten los.

Die Spice Girls verkaufen in ihrer Kampagne T-Shirts mit dem Aufdruck „#WannaBeASpiceGirl“ und auf der Rückseite „gender justice“, was für Geschlechtergerechtigkeit steht. Mit dieser Kampagne sind sie nach Recherchen der britischen Zeitung „The Guardian“ aber voll ins Fettnäpfchen getreten. Denn die T-Shirts werden von Frauen in Bangladesh genäht, die gerade einmal 35 Pence bzw. 40 Euro-Cent pro Stunde verdienen.

T-Shirt-Einnahmen sollen für Wohltätigkeitsorganisation gespendet werden

Die Spice Girls wollen mit den T-Shirts Gelder für eine Geschlechtergerechtigkeitskampagne der britischen Wohltätigkeitsorganisation Comic Relief sammeln. Sie kosten pro Stück 19,40 Pfund, umgerechnet also etwa 22 Euro. 11,60 Pfund bzw. 13 Euro sollen an die Organisation gespendet werden, um damit die „Gleichheit für Frauen“ zu fördern.

Doch ausgerechnet diese T-Shirts werden von Frauen hergestellt, die eben keine „Gleichheit“ erhalten. Laut den aktuellen Recherchen sollen die Frauen gezwungen worden sein, 16 Stunden am Tag zu arbeiten. Die Manager sollen sie als „Hurentöchter“ bezeichnet haben, wenn sie die hochgesteckten Ziele nicht erreichen konnten. Doch nicht nur den Spice Girls fällt die Kampagne auf die Füße, denn auch viele Promis haben bereits mit den T-Shirts posiert, etwa die britische Sportlerin Jessica Ennis-Hill.

Spice Girls sind „geschockt“

Nach Bekanntwerden der Vorwürfe äußerte sich eine Sprecherin der Spice Girls. Man sei „zutiefst geschockt“, hieß es von ihr. Auch Comic Relief zeigte sich „geschockt und besorgt“. Sowohl die Sprecherin der Girlband der 1990er Jahre, als auch Comic Relief gaben an, dass sie den Händler, den die Spice Girls beauftragt hatten, die Firma Represent, vor der Auftragsvergabe auf ethische Korrektheit überprüft hätten. Allerdings habe der Anbieter ohne das Wissen seiner Kunden den Hersteller gewechselt. Represent hat sich ebenfalls bereits zu Wort gemeldet und die volle Verantwortung auf sich genommen.

Quelle: sth

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