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Wie könnten die Sozialwohnungen der Zukunft aussehen?

Preisgünstige Mietwohnungen zählen in Deutschland vor allem in städtischen Regionen zur Mangelware. Doch es gibt einige Beispiele, wie schnell sehr viele Sozialwohnungen auf kleinstem Raum geschaffen werden könnten.

Ein Beispiel für einen funktionierenden und sogar beliebten Komplex mit Sozialwohnungen findet sich im Berliner Stadtteil Wilmersdorf in der Schlangenbader Straße. Aufgrund seiner Lage wird der gigantische Wohnblock von den Einheimischen „Schlange“ genannt.

Welche Besonderheiten hat die Berliner „Schlange“?

Dafür muss man sich das Gebäude, das unter dem Projektnamen „Wohnpark Wilmersdorf“ entwickelt wurde, lediglich etwas genauer anschauen. Mitten durch den riesigen Wohnblock führt der Länge nach ein Autobahntunnel. Er gehört zur A104, die als Zubringer für die A10 dient. Der vierspurige Tunnel wird pro Tag durchschnittlich von bis zu 48000 Fahrzeugen passiert. Für den Autobahntunnel wurden die 3. und 4. Etage reserviert. Wer angesichts dessen befürchtet, in den Wohnungen von Fahrzeuglärm geplagt zu werden, wird angenehm überrascht, denn sowohl in den darunterliegenden Gewerberäumen als auch in den Wohnungen über dem Autobahntunnel ist davon nichts zu spüren. Eigens dafür hat Architekt Georg Heinrichs beide Baukörper physisch voneinander getrennt. Das heißt, zwischen dem Wohnhaus und dem Autobahntunnel befindet sich ein Luftpolster. Erhöhte Brandgefahren durch den Autobahntunnel müssen die Bewohner ebenfalls nicht befürchten. Dafür sorgen moderne Sicherheitstechnik und die Tatsache, dass die Berliner Straßenmeisterei den Tunnel jedes Quartal gründlich reinigt. Dazu gehört auch das Abwaschen der Anlagerungen an den gefliesten Wänden.

Zahlen und Fakten rund um die Wilmersdorfer „Schlange“

In dem rund 600 Meter langen Wohnblock befinden sich mehr als tausend Wohnungen, die Größen zwischen 40 und 120 Quadratmeter haben. Damit können fast alle Wünsche bedient werden, denn es stehen rund 120 Varianten beim Grundriss zur Auswahl. Die ersten Wohnungen wurden im Jahr 1980 von der DEGEWO an die Mieter übergeben. Inzwischen leben in dem riesigen Wohnblock rund 3000 Menschen. Leerstand gibt es kaum, denn die Wohnungen sind ziemlich beliebt. In der „Schlange“ gibt es etwa 30 Gewerbeobjekte, die es auf eine Gesamtfläche von rund 7200 Quadratmeter bringen. In den Etagen unter dem Autobahntunnel befinden sich zwei Tiefgaragen. Außerdem gehört zu dem Wohnblock der Superlative ein eigenes Parkhaus, sodass für die Bewohner insgesamt fast 1200 Stellplätze zur Verfügung stehen. Das Objekt wird von drei Hausmeistern betreut und steht seit 2017 unter Denkmalschutz.

Quelle: ugk-berlin.de, DEGEWO

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