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Hat das Hausbankmodell bald ausgedient?

Deutsche Bankkunden wechseln eher ungern ihr Kreditinstitut – trotz der immer weiter steigenden Gebühren, die die Banken verlangen. Trotzdem gibt es langsam aber sicher einen Wandel bei eben diesem Trend zu sehen, wie jetzt eine aktuelle Untersuchung zeigt. Demnach sind es vor allem jüngere Kunden, die bei Kosten und Leistungen genau hinsehen.

Die klassische Hausbank ist meist die, bei der das eigene Girokonto geführt wird. Und der halten der Studie zufolge die meisten Kunden trotz höherer Gebühren die Treue. Allerdings zeigt die Untersuchung auch, dass über 60 Prozent der Bankkunden neben ihrer Hausbank auch noch Geschäftsbeziehungen zu anderen Kreditinstituten, etwa für Kredite, Sparanlagen und Co. unterhalten. Die Untersuchung bestand aus einer Befragung von 2.000 Nutzern, die von der Unternehmensberatung Oliver Wyman durchgeführt wurde. Sie zeigt auch, dass nur die wenigsten Kunden die Hausbank wechseln.

Ein bis zwei Prozent wechseln die Hausbank

In den letzten 30 Jahren haben nur durchschnittlich ein bis zwei Prozent der Bankkunden ihre Hausbank innerhalb eines Jahres gewechselt, wie aus der Untersuchung, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt, hervorgeht. In den letzten Jahren ist dieser Wert allerdings deutlich auf jetzt drei Prozent gestiegen.

Trotzdem bleibt das Niveau niedrig, was vor allem vor dem Hintergrund stetig angehobener Gebühren seitens der Banken, etwa für Girokonten, EC-Karten, Überweisungen in Papierform oder das Abheben kleinerer Bargeldbeträge, verwundert.

Gebühren als Hauptmotiv für Bankwechsel

Wenn sich die Bankkunden aber dennoch entscheiden, ihre Hausbank zu wechseln, dann sind die Gebühren der Untersuchung zufolge der Hauptgrund dafür. 35 Prozent der Befragten gaben Gebühren und Preise als Grund für einen Wechsel an. Weitere 19 Prozent erhielten attraktivere Angebote von der Konkurrenz und 18 Prozent wechselten aufgrund besserer Produkte bei anderen Banken.

Die Studie zeigte auch, dass vor allem die jüngeren Kunden der Hausbank weniger treu bleiben. In der Regel haben Kunden, die neben der Hausbank auch eine Geschäftsbeziehung zu einer anderen Bank haben, dort vor allem Kredite oder Baufinanzierungen laufen. Knapp die Hälfte der Kunden verfügt aber mittlerweile auch über ein zweites Girokonto. Damit hat das klassische Kundenmodell, bei dem alle Geldgeschäfte über die Filialbank abgewickelt werden, langsam aber sicher ausgedient, ist zumindest aber auf dem Rückzug.

Quelle: dpa

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