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Heftige Diskussionen rund um die Zeitumstellung

In der EU-weiten Umfrage hatte sich die Mehrheit der Teilnehmer für die Abschaffung des Wechsels zwischen Sommerzeit und Normalzeit ausgesprochen. Nun gibt es Diskussionen, welche der beiden Zeiten zur Standardzeit werden soll.

Die Umfrage zur Zeitumstellung endete mit einem klaren Votum zu Gunsten der Sommerzeit. Doch das würde nach Ansicht zahlreicher Wissenschaftler gravierende Probleme mit sich bringen. Sie raten dazu, die Winterzeit als Standardzeit zu verwenden. Fakt ist, dass am letzten Oktoberwochenende 2018 die Zeitumstellung noch einmal ganz normal stattfindet.

Welche Standpunkte vertreten die Wissenschaftler zur Zeitumstellung?

Zumindest in einem Punkt besteht Einigkeit. Der Wechsel zwischen der Sommerzeit und der Winterzeit soll abgeschafft werden. Er beschert vielen Menschen einen Mini-Jetlag, der normalerweise binnen weniger Tage überstanden ist. Aber es gibt auch zahlreiche Menschen, denen die Zeitumstellung über mehrere Wochen hinweg zu schaffen macht. Einige Wirtschaftszweige würden ebenfalls von einer Abschaffung der Zeitumstellung profitieren. Dazu gehören in erster Linie die Anbieter öffentlicher Verkehrsmittel. Bei ihnen fallen durch die Zeitumstellung im Frühjahr und im Herbst erhebliche Kosten an.

Halten Wissenschaftler die Sommerzeit oder Winterzeit dauerhaft für besser?

Psychologen warnen vor der dauerhaften Einführung der Sommerzeit. Sie ist ihrer Meinung nach vor allem im Winterhalbjahr mit erheblichen Problemen verbunden. Die Psychologen sehen bei der Sommerzeit als Standardzeit ein erhöhtes Risiko für Depressionen. Außerdem befürchten sie einen Anstieg der Zahl der Schüler mit Lernschwierigkeiten. Der an der Universität München tätige Chronobiologe Till Roenneberg verweist bei seiner Warnung auf Russland. Dort wurde bereits erfolglos versucht, die Sommerzeit als ganzjährige Standardzeit zu nutzen.

Till Roenneberg ist mit seiner Meinung nicht allein. Auch die Deutsche Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin empfiehlt die Winterzeit als Standardzeit. Deren Vorsitzender warnt ergänzend vor Konzentrationsstörungen, die bei der Sommerzeit im Winterhalbjahr erhebliche Auswirkungen auf die Unfallzahlen haben könnten. Andere Wissenschaftler warnen zudem vor dem „sozialen Jetlag“. Das ist die Differenz zwischen dem natürlichen Wach-Schlaf-Rhythmus und den zeitlichen Anforderungen durch die Schule und den Job. Das ließe sich durch neue Arbeitszeitregelungen und Änderungen der Zeit des täglichen Schulbeginns lösen.

Quelle: dpa

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