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Waldbrand bei Potsdam hält Rettungskräfte in Atem

Der schwere Waldbrand in Brandenburg bei Potsdam hält die Rettungskräfte in Atem. Mittlerweile hilft schon die Bundeswehr bei den Löscharbeiten, die auch in der Nacht andauerten. Autobahne und Teile von Potsdam mussten zwischenzeitlich gesperrt werden, die Evakuierung von Fichtenwalde wurde allerdings abgesagt.

Der Waldbrand brach nahe dem Autobahndreieck Potsdam aus. Die ganze Nacht über hat die Feuerwehr gegen die Flammen gekämpft, mit Unterstützung eines speziellen Bundeswehr-Hubschraubers, der für Nachtflüge ausgerüstet ist, wie das Innenministerium mitteilte. Auch ein Hubschrauber der Bundespolizei war am Abend noch zum Einsatz gekommen. Am frühen Freitagmorgen konnte man auf der Facebook-Seite der Feuerwehr Fichtenwalde nachlesen, dass der Einsatz noch immer auf Hochtouren läuft, mittlerweile sogar ein Löschpanzer eingetroffen sei.

Fichtenwalde wird nicht evakuiert

Zunächst hatte man über eine Evakuierung der Ortschaft Fichtenwalde nachgedacht und die Bewohner bereits gestern Nachmittag mittels Eilmeldung gebeten, sich auf eine solche vorzubereiten. Diese wurde aber vorerst abgesagt, nachdem die „Gefahr erst mal gebannt“ ist, wie Christian Stein, Vize-Landrat von Potsdam-Mittelmark am Donnerstagabend bestätigte.

Gut 200 Einsatzkräfte sind vor Ort und haben die Flammen im Griff, so dass die Gefahr, dass sie auf die nahen Häuser übergreifen, gebannt sei. Trotzdem wurden auch die Löscharbeiten beim Waldbrand bei Potsdam erschwert – einerseits durch die ständig wechselnden Winde, andererseits durch Munition aus dem Zweiten Weltkrieg, die sich noch im Boden befindet.

Die Fichtenwalder Bürger sind froh. Gut 2.800 Einwohner zählt der Ortsteil von Beelitz, einer Stadt, die vor allem für ihren Spargel bekannt ist. Laut Ortsvorsteher Tilo Köhn wären rund 200 bis 300 Bewohner von Fichtenwalde von einer Evakuierung betroffen gewesen. Landrat Wolfgang Blasig bat dagegen um Geduld. Zwar sei die Evakuierung vorerst aufgehoben, man müsse sich aber weiter bereithalten, erklärte er im rbb-Fernsehen. Ähnliche Aussagen traf die Feuerwehr, aktuell sehe es zwar nicht nach einer Evakuierung aus, allerdings könne das keine Entwarnung sein.

Zahlreiche Autobahnsperrungen durch Waldbrand bei Potsdam

Ebenfalls wurden durch den Waldbrand bei Potsdam umfangreiche Sperrungen der Autobahn 9 von Berlin nach Leipzig, aber auch am Berliner Ring notwendig, teilte die Polizei mit. Am späten Abend konnte die Fahrbahn Richtung Berlin wieder freigegeben werden, die Gegenrichtung musste weiter gesperrt bleiben. Auch auf der A10 gab es eine Sperrung, wobei die Staus sich bis zur A2 zogen, über die Magdeburg und Berlin verbunden sind.

Helfer des THW versorgten gestern Abend nach Angaben des Vize-Landrats die Autofahrer, die seit Stunden im Stau steckten. Die Innenstadt Potsdams war am Donnerstagabend ebenfalls weitestgehend dicht, denn die Rauchschwaden sorgten hier für Gefahr. Außerdem wollte man so den Weg für die Einsatzkräfte freihalten.

Krisenstab zum Waldbrand bei Potsdam gegründet

Wie der Sprecher des Innenministeriums, Ingo Decker, mitteilte, habe man einen Krisenstab eingerichtet. Trotzdem liegt die Federführung weiter beim Landkreis. In der weiteren Erklärung hieß es, dass die Besonderheit bei diesem Feuer die angrenzende Ortschaft und Autobahn sei. Daher könne man den aktuellen Waldbrand nicht mit früheren Bränden auf Truppenübungsplätzen vergleichen, da diese in der Regel wesentlich abgelegener sind.

Wie der Waldbrandschutzbeauftragte Raimund Engel mitteilte, ist bisher unklar, warum das Feuer nahe Potsdam an der Autobahn 9 ausgebrochen ist. Es habe sich von dort rasend schnell westlich vom Beelitzer Ortszentrum ausgebreitet, heißt es weiter. Zunächst war von 90 Hektar betroffenem Wald die Rede.

Dramatisch ist das Feuer auch deshalb, weil in vielen Teilen Brandenburgs bereits seit Tagen die höchste Waldbrandgefahr besteht, das dürfte sich auch heute nicht ändern, rechnen doch die Wetterexperten wieder mit hochsommerlichen Temperaturen bis zu 34 Grad Celsius.

Quelle: dpa

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