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Studie zeigt auf: Klimawandel verlangsamt den Golfstrom

Bisher waren es Befürchtungen, nun gibt es stichhaltige Beweise, dass der Golfstrom langsamer wird und sich auch verlagert. Das brachte eine gemeinsame Studie des Potsdamer Instituts für Klimaforschung, der Universität Madrid und der amerikanischen National Oceanic and Atmospheric Administration zutage.

Danach liegt die beim Golfstrom gemessene Geschwindigkeit um 15 Prozent unter den Werten, die noch in den 1950er Jahren ermittelt wurden. Die Forscher der drei wissenschaftlichen Einrichtungen sind sich einig, dass dies eine Folge des vom Menschen verursachten Klimawandels ist.

Golfstrom wird sowohl wärmer als auch kälter

Der Golfstrom transportiert warmes Wasser aus der Äquatornähe nach Norden, wobei es sich abkühlt und absinkt. Von Norden aus fließt der Golfstrom weit unter der Meeresoberfläche durch den Atlantik wieder nach Süden. Dort steigt es wieder an die Oberfläche. Dabei entsteht ein enges Zusammenspiel mit dem Antillenstrom und dem Floridastrom. Nun haben die Forscher mit ihren Messungen herausgefunden, dass der Golfstrom im Süden von Grönland immer kälter wird. Gleichzeitig erhöhen sich die Wassertemperaturen entlang der US-Westküste. Außerdem wurde eine Verlagerung in Richtung der amerikanischen Küste festgestellt. Dort steigt die Oberflächentemperatur des Atlantiks überdurchschnittlich schnell an. Mit den Resultaten der aktuellen Studie wurden die Ergebnisse verifiziert, die in den vergangenen Jahren bereits von Computersimulationen gebracht wurden.

Die Konsequenzen der Veränderungen sind nur teilweise absehbar

Die Studie gibt den Ist-Stand wieder. In deren Rahmen wurden bisher noch keine Hochrechnungen zur weiteren Entwicklung des Golfstroms durchgeführt. Doch es steht bereits fest, dass die US-Ostküste künftig mit einer deutlichen Zunahme von schweren Hurrikans rechnen muss. Dabei weitet sich den aktuellen Prognosen zufolge auch das typische Hurrikangebiet weiter nach Norden aus, weil das vom Golfstrom transportierte Warmwasser bis weiter in den Norden gelangt. Das resultiert auch aus dem sinkenden Salzgehalt des Atlantiks. Dass der nördlichste Bereich des Atlantiks durch die Verlangsamung des Golfstroms kälter wird, bedeutet für Europa mit hoher Wahrscheinlichkeit eine Zunahme der Hitzewellen im Sommer. Dieser Effekt entsteht infolge der Luftdruckveränderungen, durch welche Europa häufiger warme Luftmassen aus dem Süden bekommt.

Quelle: pik-potsdam.de

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