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Geldstrafen für Lohnunterschiede in Frankreich geplant

In Frankreich hat man das Problem der ungleichen Bezahlung von Männern und Frauen erkannt und sogar zur Aufgabe des Staates gemacht. In den kommenden drei Jahren müssen die Unternehmen im Land die Lohnunterschiede zwischen Mann und Frau ausgleichen, andernfalls droht eine Geldstrafe.

Neun Prozent Lohnunterschiede in Frankreich

Wie der französische Premierminister Édouard Philippe mitteilte, müssen die Unternehmen in Frankreich die Löhne für Männer und Frauen binnen drei Jahren angleichen. Andernfalls müssen sie mit hohen Geldstrafen rechnen. Laut Gesetz müssen Männer und Frauen in Frankreich schon seit 45 Jahren das gleiche Geld für die gleiche Arbeit erhalten. Dennoch verdienen die Männer in unserem Nachbarland im Schnitt neun Prozent mehr als die Frauen.

Um zu überprüfen, ob sich die Unternehmen an die Vorgaben halten, sollen Unternehmen mit mehr als 50 Mitarbeitern eine spezielle Software installieren, die wiederum direkt ans Lohnabrechnungssystem gekoppelt werden soll. Die Software soll bereits innerhalb des kommenden Jahres bei Unternehmen mit mehr als 250 Mitarbeitern eingeführt werden. Spätestens zum Einsatz kommen.

Wenn die Unternehmen die Lohnunterschiede nicht binnen drei Jahren ausgleichen, müssen sie mit einer Strafzahlung rechnen. Sie kann bis zu einem Prozent der gesamten Lohnkosten der Firma betragen.

In Deutschland gibt es keine ähnlichen Anstrengungen

Interessant ist die radikale Vorgehensweise Frankreichs auch deshalb, weil unser Nachbarstaat im EU-weiten Vergleich deutlich besser da steht als Deutschland. Hierzulande sind die Lohnunterschiede zwischen den Geschlechtern so groß, wie in kaum einem anderen EU-Land. Wie das Europäische Statistikamt mitteilte, lag das deutsche Lohngefälle 2016 bei 21,5 Prozent. Höhere Werte wurden nur in Estland mit 25,3 Prozent und Tschechien mit 21,8 Prozent erreicht.

Trotzdem gibt es in Deutschland derzeit keine Pläne für eine mögliche Zeitgrenze für die Lohnangleichung zwischen den Geschlechtern.

Quelle: Reuters

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