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Britische Filmindustrie zieht mit Verhaltenskodex nach

In den letzten Wochen hatten bereits die Producers Guild of America sowie die Gewerkschaft SAG-AFTRA Regelwerke zur Prävention gegen sexuelle Belästigungen veröffentlicht. Nun sahen sich auch die Film- und Fernsehstudios in Großbritannien in der Pflicht und brachten ebenfalls neue Regularien heraus.

Initiatoren der neuen Regeln waren das British Film Institute und die British Acadamy of Film and Television Arts, kurz BAFTA. Sie wollen nicht nur sexuelle Übergriffe der Art verhindern, wie sie unter dem Hashtag #MeToo publiziert werden, sondern gleichzeitig eine effektive Prävention gegen Mobbing unter Künstlern betreiben. Eigens dafür haben sich beide Institutionen mehr als 20 Partner in der britischen Film- und TV-Industrie gesucht.

Welche Fakten enthält das britische Präventionsprogramm?

Dass die Briten direkt von dieser Thematik betroffen sind, leitet sich allein aus den Ermittlungen ab, die von der Londoner Polizei sowohl gegen Kevin Spacey als auch Harvey Weinstein richten. Nun soll es ab April ähnlich wie in den USA spezielle Schulungen zum Umgang mit sexuellen Übergriffen und Nötigungen geben. Außerdem soll eine zentrale Hotline eingerichtet werden, an die sich Betroffene rund um die Uhr an 365 Tagen in Jahr wenden können. Die Briten erweisen sich als noch konsequenter als die Amerikaner, denn ihre neuen Regeln schreiben vor, dass alle Hinweise vertraulich behandelt werden müssen, um Repressalien gegen die Melder zu vermeiden.

Briten schreiben Integration der Richtlinien in die Verträge vor

In einem Interview mit dem amerikanischen Magazin „Variety“ berichtete Tim Hunter, der bei der BAFTA für die Weiterbildung und die Talenteförderung zuständig ist, dass die neuen Regeln zum Bestandteil aller Verträge für die Engagements von Künstlern gemacht werden sollen. Außerdem wird die Anwendung des Regelwerks zu einer Voraussetzung dafür, dass Projekte vom British Film Institute Förderungen erhalten können. Hinzu kommt, dass künftig keine BAFTA Awards mehr an Unternehmen und Personen vergeben werden, bei denen es Zweifel an der Einhaltung der Regeln im neuen Verhaltenskodex gibt. Der Kodex ist das Ergebnis von Beratungen, die bereits im November 2017 begonnen haben. Dabei wurden die Leitlinien der PGA als Vorbild hergenommen, um in Großbritannien und den USA ähnliche Regeln schaffen zu können.

Quelle: bafta.org

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