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Endometriose – häufige Krankheit wenig bekannt

Endometriose gehört in Deutschland zu den häufigsten gynäkologischen Unterleibserkrankungen. Sie kann unbehandelt sogar zur Unfruchtbarkeit führen. Dennoch ist die schmerzhafte Erkrankung nur wenigen Menschen bekannt.

Was ist Endometriose?

Bei der Unterleibserkrankung handelt es sich eigentlich um eine gutartige Erkrankung. Bei dieser siedelt sich die Gebärmutterschleimhaut, die in Fachkreisen auch als Endometrium bezeichnet wird, allerdings nicht in der Gebärmutter, sondern außerhalb dieser im Unterleib an. Dadurch kann es zu Wucherungen an Eileitern, Darm, Eierstöcken, Blase oder Bauchfell kommen. Auch an jeder anderen Stelle im Körper können entsprechende Wucherungen theoretisch auftreten.

Eindeutige Symptome sind nicht zu benennen, da die Erkrankung sehr individuell verläuft. Es gibt Patientinnen, die keinerlei Beschwerden aufweisen, aber auch Frauen, bei denen die Endometriose chronisch verläuft und zu krampfartigen Schmerzen im Unterleib führt. Häufig kommt es auch während der Regelblutung oder des Geschlechtsverkehrs zu Schmerzen. Rückenschmerzen und in selteneren Fällen sogar Schmerzen beim Wasserlassen oder dem Stuhlabgang sind ebenfalls möglich. Typisch für die Erkrankung sind eine Zunahme der Beschwerden mit dem Zyklus und eine anschließende Verringerung.

Wie kommt es zur Endometriose?

Die Endometriose wird stark von den Hormonen des monatlichen Zyklus der Frau beeinflusst. Mit jedem Zyklus wird Schleimhaut in der Gebärmutter aufgebaut und bei fehlender Einnistung eines befruchteten Eis über die Regelblutung wieder abgestoßen. Bei diesem Abbau der Schleimhaut kann es zu Blutungen in das umliegende Gewebe kommen, die zu Reizungen und Entzündungen führen können. Langfristig können diese zu Verwachsungen führen, es können sich Zysten bilden usw. Sind davon Eileiter oder Eierstöcke betroffen, führt dies zur Unfruchtbarkeit.

Diagnose Endometriose – oft zufällig

Für das Symptom Unterleibsschmerzen gibt es sehr vielfältige Ursachen. Demnach wird die Endometriose oft eher zufällig entdeckt. Wie die deutsche Endometriose-Vereinigung mitteilt, dauert es im Schnitt sechs Jahre vom ersten Auftreten von Beschwerden bis zur Diagnose. Bei unfruchtbaren Patientinnen wird die die Diagnose bereits nach drei Jahren, bei reinen Schmerzpatientinnen erst nach bis zu zehn Jahren gestellt.

Dabei ist die Krankheit relativ häufig. In Deutschland sind alleine sieben bis 15 Prozent aller Frauen im geschlechtsreifen Alter von der Endometriose betroffen. Wie das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen mitteilt, schwankt dabei die Zahl der Frauen, die von ihrer Erkrankung nichts merken zwischen zwei und 50 Prozent. Frauen, die unter starken Schmerzen während der Regelblutung leiden, sollen sogar zu 40 bis 60 Prozent von Endometriose betroffen sein. Bei ungewollt kinderlos gebliebenen Frauen geht man von 20 bis 30 Prozent aus, die unter der Erkrankung leiden.

Behandlung der Endometriose

Die Endometriose kann auf verschiedene Arten behandelt werden. Schmerzmittel können verordnet werden, auch Hormontherapien kommen in Betracht. In schweren Fällen kann sogar eine Operation das Mittel der Wahl sein. In jedem Fall sollte die Behandlung individuell auf den Einzelfall abgestimmt werden.

Bei der Endometriose-Liga gibt es zudem einen Selbsttest, mit dem eventuell erste Hinweise auf die Erkrankung geliefert werden können. Allerdings kann er in keinem Fall den Gang zum Arzt ersetzen.

Quelle: dpa

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