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Equifax-Attacke: Fast jeder zweite Amerikaner betroffen

Die von Hackern durchgeführte Attacke auf Equifax zeigt, welche Risiken auch von Wirtschaftsauskunfteien ausgehen. Equifax nimmt in den USA ähnliche Aufgaben wahr wie in Deutschland die Schufa und die Kreditreform. Das heißt, dort laufen alle Daten zusammen, die beispielsweise für einen Kreditantrag benötigt werden. Die Hacker können also mit den bei Equifax erbeuteten Daten nicht nur die Guthaben von Konten abräumen und einen eventuell vorhandenen Dispo ausschöpfen, sondern sie haben sogar die Möglichkeit, sich Finanznachschub zu verschaffen. Ersten offiziellen Angaben zufolge sollen die Daten von bis zu 143 Millionen Kunden erbeutet worden sein. Das durch die Hackerattacke entstandene Risiko betrifft also fast jeden zweiten Amerikaner.

Warum ist die Hackerattacke für Equifax extrem peinlich?

Ein Unternehmen, welches selbst Sicherheitslösungen für IT-Systeme entwickelt und verkauft, sollte in der Lage sein, die eigenen Systeme besonders effizient zu schützen. Diese Notwendigkeit ist hier besonders hoch, weil eben Equifax derart sensible Daten verwaltet, dass damit ein immenser Schaden angerichtet werden kann, wenn sie in die Hände von Kriminellen fallen. Der aktuelle Vorfall ist als extrem kritisch einzustufen weil von den Hacker nicht nur Adressen, Rufnummern und Geburtsdaten erbeutet wurden, sondern auch die dazugehörigen Sozialversicherungsnummern durch die bei Equifax hinterlegten Daten bekannt sind. Die Sozialversicherungsnummer ist in dem USA das wichtigste Instrument zum Nachweis der Identität, da es dort keinen Personalausweis gibt. Dass die Aktienkurse des Unternehmens nach dem Bekanntwerden des Vorfalls im nachbörslichen Handel massiv einbrachen, muss also nicht wirklich wundern.

Nicht nur Amerikaner sind von der Hacker-Attacke betroffen

In einigen offiziellen Statements wurde durch Equifax bereits bestätigt, dass auch Daten von Kunden aus Großbritannien und Kanada entwendet wurden. Ob Daten von Kunden aus weiteren Ländern betroffen sind, dazu liegt bis dato noch kein konkretes Statement der Auskunftei vor, die im Jahr 1913 mit dem Namen Retail Company Incorporated gegründet wurde. Interessant ist, dass Equifax bis 2001 sogar für die Erteilung von SSL-Zertifikaten zuständig war, mit welchen die Sicherheit von Websites bescheinigt wird. Diese Aufgabe wurde an GeoTrust abgegeben.

Quelle: n-tv

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