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Coffee to go? Aber nicht im Einwegbecher sagt München

Die Stadt München hat den beliebten Einwegbechern für den Coffee to go den Kampf angesagt. Am Dienstag beschloss der Stadtrat einstimmig eine Kampagne, die sich gegen den Müll durch Pappbecher richtet. Eine Sprecherin des Abfallwirtschaftsbetriebs München (AWM) bestätigte das, wobei der AWM das „Konzept zur Eindämmung der Coffee-to-go-Becherflut“ entwickelt hatte. Ziel ist es, die Einwohner der bayerischen Landeshauptstadt zum Umstieg auf Mehrwegbecher zu bewegen.

Wie sieht das Konzept gegen den Coffee to go Becher aus?

Die Bürger sollen mit verschiedenen Marketingmaßnahmen erreicht werden. Geplant sind Plakate, Radiospots und Riesen-Pappbecher mit einer Höhe von bis zu vier Metern, die als Mahnmale dienen sollen. Sie sollen an zentralen Standorten aufgestellt werden und darauf aufmerksam machen, wie groß das Problem mit den Einwegbechern tatsächlich ist.

Ein Riesenbecher soll laut AWM dem Volumen von 190.000 Einwegbechern entsprechen, die laut AWM-Schätzungen täglich in München verbraucht werden. Für die Herstellung der Becher werden zudem riesige Mengen an Wasser, Holz, Energie und Kunststoff benötigt.

Alleine bis 2019 will AWM für die Initiative gegen den Pappbecher 700.000 Euro investieren. Die Stadtverwaltung selbst solle dabei mit gutem Beispiel vorangehen und Pappbecher aus Kantinen und Cafeterias der Stadt verbannen. Mehrweg- und Pfandsysteme sollen stattdessen eingeführt werden. Zudem gab der Stadtrat der Landeshauptstadt an, dass man die Regelung auf die Verkaufsstellen der staatlichen und universitären Einrichtungen ausweiten wolle.

Pappbecher sind bundesweites Problem

Wie aus Schätzungen der Deutschen Umwelthilfe hervorgeht, sind Pappbecher sogar ein bundesweites Problem. Fast drei Milliarden Einwegbecher werden Jahr für Jahr für Coffee to go benötigt. Dazu kommen dann noch diverse Zubehörteile, wie die Plastikdeckel, die Rührstäbchen und Strohhalme. Das Ganze landet nach wenigen Minuten des Gebrauchs bereits im Müll. In vielen Städten quellen Abfallbehälter alleine von Coffee to go Bechern über. Dadurch wird die Umwelt belastet, aber auch die Abfallwirtschaft in den Kommunen.

Mittlerweile gibt es deshalb bundesweit schon eine Reihe von Initiativen, die den Einwegbechern den Kampf angesagt haben. So hat man in Freiburg schon im November ein Pfandsystem eingeführt, in dem mittlerweile gut 80 Bäckereien und Cafés vereinigt sind. Dort gibt es den Kaffee in eigenes dafür ausgegebenen Pfandbechern. Werden sie zurückgegeben, gibt es einen Euro Pfand zurück.

Die Initiative „Coffee to go again“ von der Münchener Umweltaktivistin Julia Post hat mittlerweile 400 Betriebe für sich gewinnen können. In diesen können Kunden sich den Coffee to go in selbst mitgebrachten Tassen und Bechern servieren lassen. Dafür gibt es zum Teil sogar noch einen Rabatt. Die großen Unternehmen, wie Tchibo, Starbucks oder McDonals sind mittlerweile ebenfalls soweit, dass sie den Kaffee in mitgebrachte Mehrwegbecher ausschenken. Wer mag, kann die passenden Becher auch direkt dort kaufen.

Quelle: dpa

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