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„Costa Concordia“-Kapitän muss ins Gefängnis

Über fünf Jahre nach der Tragödie mit der „Costa Concordia“ muss der einstige Kapitän des Schiffs, Francesco Schettino ins Gefängnis. Das hat jetzt das Kassationsgericht in Rom, Italiens höchstes Gericht, entschieden. Nach dem Urteilsspruch habe sich Schettino bereits der Justiz gestellt und sei in das römische Gefängnis Rebibbia gebracht worden. Schettino hatte nach dem Prozess behauptet „Ich glaube an die Justiz!“. Dennoch wollte sein Anwalt Senese, der sehr wohl weiß, dass die jetzt ausgesprochene Verurteilung endgültig ist, die Urteilsbegründung abwarten. Bisher wollte Senese auch noch nicht ausschließen, vor den Europäischen Gerichtshof zu ziehen.

„Costa Concordia“ Unglück noch vielen präsent

Vor über fünf Jahren, im Januar 2012, kamen bei der Tragödie mit der „Costa Concordia“ 32 Menschen vor der toskanischen Küste ums Leben. Zwei der Leichen wurden bis heute nicht gefunden. Das Schiff mit mehr als 4.000 Passagieren wurde von Francesco Schettino gesteuert. Allerdings steuerte er es zu nah an eine Insel heran. Insgesamt zwölf Deutsche befanden sich ebenfalls unter den damaligen Todesopfern.

Schettino selbst zeigte sich aber nicht als klassischer Kapitän, der mit seinem Schiff untergeht. Stattdessen hatte er die „Costa Concordia“ nach dem Unglück im Rettungsboot verlassen, obwohl sich noch Passagiere auf dem Boot befunden haben. Daher wurde er fortan nur noch „Kapitän Feigling“ genannt.

Die Urteile gegen „Costa Concordia“-Kapitän

Bereits im Februar 2015 hatte man den Kapitän der „Costa Concordia“ zu einer Haftstrafe von 16 Jahren und einem Monat wegen mehrfacher fahrlässiger Tötung verurteilt. Die Staatsanwaltschaft hatte mit einer Haftstrafe von 26 Jahren deutlich mehr gefordert. Staatsanwaltschaft und Verteidigung legten daher Berufung gegen das Urteil ein.

Im Mai 2016 kam der Fall schließlich vor das Berufungsgericht in Florenz. Dort bestätigten die Richter das Urteil aus der ersten Instanz, wogegen sowohl Anklage als auch Verteidigung erneut Berufung einlegten. So landete der Fall schließlich vor dem höchsten Gericht des Landes, das jedoch zum gleichen Ergebnis kam.

Quelle: AFP

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