Einer Studie des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung zufolge steigt die Zahl der Berufspendler in Deutschland stetig weiter an. Inzwischen macht der Anteil der Pendler bereits 60 Prozent aller Beschäftigten aus. Das heißt, dass der Anteil der Pendler seit dem Jahr 2000 um rund sieben Prozent angewachsen ist. Daraus ergeben sich verschiedene Probleme, die von einer wachsenden Belastung der Verkehrswege in den Ballungsräumen bis hin zu gesundheitlichen Risiken reichen.
Wo sind die meisten Pendler unterwegs?
Der Favorit bei der Rangliste der Städte mit den meisten Pendlern ist München, wo sich täglich etwa 355.000 Berufstätige aus umliegenden Städten und Gemeinden auf den Weg zur Arbeit machen. Dort ist auch der Anstieg der Pendlerzahl mit 21 Prozent im Jahr 2016 im Vergleich zum Jahr 2000 besonders hoch. Auf dem zweiten Platz landet Frankfurt am Main mit 348.000 täglichen Berufspendlern. Gegenüber dem Jahr 2000 bedeutet das einen Anstieg um 14 Prozent. Beim prozentualen Anstieg der Berufspendler landet die deutsche Hauptstadt Berlin auf dem Spitzenplatz. Hier hat sich die Zahl der Pendler von 2000 bis 2016 um 53 Prozent erhöht.
Neben der Anzahl ist auch die Wegstrecke der Pendler gewachsen. Im Jahr 2000 lag der Durchschnitt noch bei 14.6 Kilometern. Im Jahr 2016 legten die Berufspendler durchschnittlich 16,8 Kilometer bei der einfachen Fahrt vom Wohnort zum Arbeitsort zurück. Dieser Trend wird auch von Daten der Bundesagentur für Arbeit bestätigt. Mittlerweile gibt es auch in Deutschland einige Berufspendler, die jede Woche aus weit entfernten Ländern zur Arbeit anreisen. Darunter machen die Chinesen aktuell den größten Anteil aus.
Welche Probleme ergeben sich aus der wachsenden Zahl der Pendler?
Die Mehrheit der Berufspendler legt den Arbeitsweg mit dem eigenen Fahrzeug zurück. An den Hauptzufahrtstraßen der deutschen Metropolen steigt damit die Staugefahr kontinuierlich an. Hinzu kommen die daraus erwachsenden Belastungen für die Verkehrsinfrastrukturen und die Umwelt. Außerdem schlagen die Krankenkassen Alarm. Durch die verlängerten Arbeitswege und die steigende Staugefahr reduziert sich der Freizeitumfang. Das heißt, Pendler haben weniger Zeit für die Regeneration als Menschen, die in ihrer unmittelbaren Nachbarschaft arbeiten. Oft resultieren daraus auch Probleme bei der Organisation des Familienlebens, was wiederum das zu bewältigende Ausmaß von Stress steigert. Die Krankenkassen befürchten deshalb höhere Belastungen durch psychische und physische Erkrankungen durch die steigenden Pendlerzahlen.
Quelle: dpa
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