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Stromsperren nehmen zu

Immer mehr Menschen in Deutschland haben eine Stromsperre verhängt bekommen. Betroffen sind mittlerweile 300.000 Haushalte. Wer mit einer Stromsperre belegt ist, leidet unter der so genannten Energiearmut. Allerdings könnten die Zahlen wohl auch deutlich höher ausfallen, denn wer ohnehin auf staatliche Leistungen, wie Hartz IV angewiesen ist, dem hilft in der Regel das Jobcenter.

Wie kam es zu so vielen Stromsperren?

Aus Sicht von Verbraucherschützern ist die Energiewende Schuld an den vielen Stromsperren. Deshalb setzen sie sich für eine gerechtere Verteilung der Kosten für die Energiewende ein. Seitdem diese nämlich aktiv betrieben wird, sind die Strompreise fast auf das Doppelte angestiegen. Der Vorstand des Verbraucherzentrale Bundesverbands Klaus Müller erklärt, dass die derzeit zur Verfügung stehenden Instrumentarien nicht ausreichen, um die Energiearmut entsprechend bekämpfen zu können. Insbesondere im Winter werden immer noch zu vielen Menschen Strom und Gas abgestellt und genau das dürfe sich ein Land wie Deutschland nicht leisten.

Daher fordern Verbraucherschützer ein Sperrverbot wenigstens in den Wintermonaten, weil kalte Raumtemperaturen und Kerzenschein als einzige Lichtquelle einfach „nicht gehen“. Zudem fordern die Verbraucherschützer den Ausbau von Beratungsangeboten für Menschen mit geringem Einkommen. Nur dann könne man den drohenden Energiesperren entgegenwirken.

Wie lassen sich Stromsperren vermeiden?

Um Stromsperren zu vermeiden, empfehlen die Verbraucherschützer, die Preisvergleiche im Netz zu nutzen und so einen günstigen Stromanbieter. Wer aus Kostengründen über keinen Internetanschluss verfügt, könne auch mit Hilfe der Verbraucherzentralen einen günstigen Tarif ausfindig machen. In Nordrhein-Westfalen gibt es außerdem das Projekt „NRW bekämpft Energiearmut“. In dem Modellprojekt sind 13 Beratungsstellen der Verbraucherzentrale integriert. Diese arbeiten unter anderem mit finanzieller Unterstützung der örtlichen Versorger. Die Beratungsstellen sollen auch dann als Anlaufstelle dienen, wenn der Strom bereits abgestellt wurde.

Außerdem ist der bundesweite „Stromsparcheck“ der Caritas und des Bundesverbands der Energie- und Klimaschutzagenturen eine Möglichkeit, Stromsperren zu entgehen. Dabei wird ein zu hoher Stromverbrauch aufgedeckt und es werden Gegenmaßnahmen empfohlen. Laut Angaben der Verbraucherschützer konnten mit diesen Hilfsangeboten bereits Stromsperren in 250.000 Haushalten vermieden werden. Außerdem ließen sich bis zu 150 Euro Stromkosten pro Jahr dadurch einsparen.

Quelle: awi

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