Beim Bau des Eisenbahntunnels, welcher den Hauptbahnhof Leipzig mit dem Bayerischen Bahnhof verbindet, gab es massive Probleme. Schuld daran ist die Tatsache, dass die Leipziger Innenstadt auf einstigem Sumpfgelände entstanden ist. Doch das hält Burkhard Jung (Oberbürgermeister der Stadt) nicht davon ab, über weitere Tunnelbauprojekte nachzudenken. Dorothee Dubrau, die Baubürgermeisterin von Leipzig, wird nach der Zustimmung des Stadtrats den Auftrag erhalten, die Machbarkeit dieser Vorhaben überprüfen zu lassen.
Wo sollen die neuen Tunnel in Leipzig entstehen?
Der größte Verkehrsknotenpunkt in der Innenstadt ist der Bereich vor dem Hauptbahnhof. Dort befindet sich auch die Zentralhaltestelle der Leipziger Straßenbahn, die täglich von rund 2.200 Straßenbahnen angefahren wird. Werktags wird die Zentralhaltestelle von bis zu 100.000 Fahrgästen frequentiert. Allerdings müssen sie auf dem Weg vom Bahnhof oder der Innenstadt zur Zentralhaltestelle eine mehrspurige Straße überqueren oder den Fußgängertunnel an der Westseite des Bahnhofs nutzen. Burkhard Jung möchte den Einheimischen, Pendler und Gästen künftig noch mehr Sicherheit und Komfort bieten. Deshalb soll dieses Stück des Innenstadtrings in einen Tunnel verlegt werden. Dafür müsste allerdings aufgrund der Bodenbeschaffenheit ein riesiger Trog gebaut werden.
Tunnel am Hauptbahnhof ist nicht der einzige Planungspunkt
Doch die Straßen in der Stadt Leipzig sollen auch an anderer Stelle durch Tunnel entlastet werden. Die Stadtverwaltung denkt deshalb über einen Straßentunnel nach, der die City mit den Autobahnen im Süden verbinden soll. Vom Hauptbahnhof in Richtung Süden soll außerdem ein weiterer Tunnel für die S-Bahn entstehen. Dafür wollen die Stadtväter die Förderungen nutzen, welche von der Europäischen Union derzeit im Rahmen des Programms gewährt, von welchem die Entwicklung nachhaltiger Mobilitätskonzepte in europäischen Großstädten forciert werden soll.
Schon jetzt stößt Burkhard Jung bei seinen Vorschlägen auf heftigen Gegenwind von der Grünen-Fraktion im Stadtrat. Von dort kommt vor allem Kritik daran, dass die südlichen Tunnel unter dem Auewald entstehen sollen. Diesen Plan bezeichnete Norman Volger, der Chef der Grünen-Fraktion wörtlich als „absurd“. Er warf dem Oberbürgermeister in diesem Zusammenhang „Machtgehabe“ und eine gegen den Umweltgedanken verstoßende Bevorzugung des Individualverkehrs vor.
Quelle: LVZ
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