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Technische Meisterwerke: Kaiser-Wilhelm-Brücke

Die Kaiser-Wilhelm-Brücke ist nicht umsonst das Wahrzeichen der Nordseestadt Wilhelmshaven. Sie stellte zum Zeitpunkt ihrer Fertigstellung im Jahr 1907 ein beeindruckendes technisches Meisterwerk dar. Damals war sie die größte Drehbrücke für den Straßenverkehr in ganz Deutschland. Die Zeichnungen für den Bau im MAN-Werk in Gustavsburg lieferte Ernst Troschel. Zuerst wurde das Drehwerk durch Muskelkraft und eine Dampfmaschine angetrieben. Zwei Jahre nach der Inbetriebnahme wurden Elektromotoren an der Drehbrücke nachgerüstet. Sie verbindet die Südstadt von Wilhelmshaven mit dem südlichen Teil des Nordseehafens. Seit dem Jahr 1975 steht die Brücke unter Denkmalschutz.

Technische Eckdaten der Kaiser-Wilhelm-Brücke

Die aus Stahlfachwerk bestehende Drehbrücke hat eine Gesamtlänge von 159 Metern und ist acht Meter breit. Ihr Gesamtgewicht beläuft sich auf 440 Tonnen. Die Baukosten betrugen 1,625 Millionen Mark. Zwischen 2010 und 2013 wurde die Wilhelmshavener Brücke für insgesamt 7,3 Millionen Euro umfassend saniert. Im geschlossenen Zustand kann die Kaiser-Wilhelm-Brücke bei mittlerem Wasserstand von Schiffen bis zu einer Höhe von neun Metern unterfahren werden. Dabei besteht eine Höhenreserve von 1,10 Metern. Die Passage durch Fahrzeuge auf dem Deck ist abwechselnd in beide Richtungen möglich. Bei vollständiger Öffnung der Drehbrücke ergibt sich eine Durchfahrtsbreite von knapp 59 Metern. Die Nord- und Südflügel der Drehbrücke können unabhänig voneinander geöffnet werden.

Was ist zu dieser norddeutschen Drehbrücke noch wissenswert?

Ein entscheidender Vorteil aller Drehbrücken ist, dass bei ihrer Öffnung keine Beschränkungen bei der Durchfahrtshöhe bestehen. Die Passage solcher Brücken ist deshalb auch für Schiffe mit hohen Aufbauten und für Schwimmkräne möglich. Bisher gab es an der Kaiser-Wilhelm-Brücke zwei größere Zwischenfälle. Im Jahr 1988 kollidierte eine Fregatte mit der Drehmechanik des Nordflügels. Fünf Jahre später wurde die Brücke durch eine Kollision mit einem Frachter beschädigt. Die Sanierung von 2010 bis 2013 umfasste eine Instandsetzung der Stahlkonstruktionen, eine Erneuerung des Fahrbahnbelags sowie eine Restaurierung der als Kontroll- und Steuerzentrale genutzten Brückenhäuser. Außerdem erhielt die Kaiser-Wilhelm-Brücke eine vollständig neue Beleuchtung.

Quelle: wilhelmshaven.de

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