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Geflügelpest: Im Norden Deutschlands neuer Virustyp entdeckt

Schon zu Wochenbeginn bestätigte das Landwirtschaftsministerium, dass in Schleswig-Holstein bei Kontrollen ein neuer Typ bei dem Virus gefunden wurde, von welchem die Geflügelpest verursacht wird. Den bisher unbekannten Virustyp entdeckten die Mitarbeiter des Friedrich-Loeffler-Instituts. Der Subtyp H5N5 sorgt nun dafür, dass bei zwei Geflügelzüchtern insgesamt mehr als 18.000 Tiere ihr Leben lassen müssen, um eine Epidemie der Geflügelpest zu verhindern. Die Forscher des Friedrich-Loeffler-Instituts schätzen das Risikopotential beim neuen Subtyp H5N5 als ebenso hoch wie beim Subtyp H5N8, der als sehr aggressiv gilt.

Wo wurde das Virus H5N5 vorher schon gefunden?

Neu ist der Virussubtyp nur in Deutschland. Bei Wildvögeln wurde er bereits in Kroatien, Italien, Montenegro und in den Niederlanden gefunden. In einer geschlossenen Zucht wurde der H5N5 bisher noch nicht entdeckt. Das bestätigte Robert Habeck, der Landwirtschaftsminister von Schleswig-Holstein, in seinem offiziellen Statement. Er wies gleichzeitig darauf hin, dass das Risikopotential der Geflügelpest nicht unterschätzt werden darf. Die größten Gefahren drohen durch die enormen Anpassungsfähigkeiten und die inzwischen hohe Zahl der gefundenen Subtypen. Deshalb werden derzeit die Kontrollen in der betroffenen Region deutlich verstärkt. Das Ministerium hat nach Angaben des zuständigen Landrats externe Tierärzte um ihre Mitarbeit bei den Kontrollen gebeten. Um die beiden Zuchtbetriebe wurde eine Sperrzone mit einem Radius von drei Kilometern errichtet.

Wissenswerte Fakten zur Geflügelpest

Die Geflügelpest, wissenschaftlich auch hochpathogene Influenza-Virus-Infektion genannt, wurde nachweisbar zuerst im Jahr 1878 in italienischen Zuchtbetrieben festgestellt. Große Wellen der im Volksmund auch als Vogelgrippe bezeichneten Erkrankungen gab es in den 1930er und 1980er Jahren. Beim Ausbruch 1983 wurden weltweit vorsorglich Millionen Vögel getötet. Bisher haben die Wissenschaftler drei Haupttypen gefunden. Dabei handelt es sich um LPAIV, LPNAIV und HPNAIV. Inzwischen ist bei acht Subtypen der Vogelgrippe nachgewiesen, dass sie auch auf den Menschen übergreifen können. Das Heimtückische an den Erregern der Geflügelpest ist, dass sie die Tiere töten können, bevor überhaupt erste Symptome sichtbar werden.

Quelle: schleswig-holstein.de

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