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Gibt es bald Autobahnen mit Oberleitungen?

Eine Teststrecke für Trucks, die über einen Stromabnehmer und eine Oberleitung mit Energie versorgt werden, gibt es in Deutschland bereits. Sie befindet sich in der brandenburgischen Kommune Groß Dölln. Nun hat das Bundesumweltministerium bestätigt, dass zwei jeweils zwölf Kilometer lange Abschnitte von Autobahnen zu Testzwecken mit Oberleitungen ausgestattet werden sollen. Die Aufnahme des Testbetriebs ist spätestens im Jahr 2018 geplant. Aktuellen Angaben zufolge entstehen die Teststrecken in Hessen und Schleswig-Holstein. Welche Autobahnen konkret für die Ausstattung mit Oberleitungen ausgewählt wurden, ist derzeit noch nicht bekannt, denn noch können die beiden Bundesländer konkrete Vorschläge für die Teststrecken unterbreiten. Die Vergabe der Aufträge für den Aufbau der Oberleitungen erfolgt später in einer Ausschreibung.

Bei den zwei Teststrecken soll es nicht bleiben

Mit den Oberleitungen an Autobahnen soll ein Problem gelöst werden, welches aktuell bei den Elektroantrieben für Trucks noch besteht. Die verfügbaren Akkus bieten in einer verträglichen Größe und mit einem akzeptablen Gesicht noch keine rentablen Reichweiten. Außerdem könnten die Oberleitungen mit Strom aus erneuerbaren Quellen gespeist werden. Dabei kann ein Potential genutzt werden, welches die Autobahnen selbst bieten. Die vielerorts vorhandenen Lärmschutzwände könnten an geeigneten Standorten gegen doppelseitig wirksame Solarzellen ausgetauscht werden. Die dafür notwendige Technik steht beispielsweise mit den sogenannten Janus-Photovoltaikzellen bereits zur Verfügung. Auch der für die Trucks notwendige Hybridantrieb wird schon erfolgreich getestet. Das beweist Siemens auf dem unternehmenseigenen Testgelände in Brandenburg.

Warum machen Autobahnen mit Oberleitungen Sinn?

Die benötigten Kapazitäten im Güterverkehr werden in den nächsten Jahren kräftig steigen. Hochrechnungen der Bundesregierung haben ergeben, dass nur rund ein Fünftel der zusätzlich benötigten Kapazitäten über den Schienenverkehr abgefangen werden können. Wenn die Umwelt und das Klima nicht nachhaltig geschädigt werden sollen, müssen alternative Lösungen her. Neben dem Betrieb von Elektro-Trucks über Oberleitungen an Autobahnen könnte hier auch die Brennstoffzellentechnik ein gangbarer Weg sein. Deutschland ist nicht das erste Land mit solchen Plänen. Ähnliche Teststrecken wurden bereits in Schweden und Kalifornien eingerichtet.

Quelle: dpa

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