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OPEC-Einigung: Wird es teurer für Autofahrer?

Pendler konnten sich in den vergangenen Monaten über niedrige Spritpreise freuen. Doch die Zeiten scheinen sich zu ändern. Kurz nachdem man sich auf erhöhte Gebühren bei TÜV und DEKRA für den Führerschein geeinigt hat, gab es auch eine Einigung der OPEC-Staaten. Zum ersten Mal seit acht Jahren haben sie sich auf eine Drosselung der Öl-Produktion geeinigt. Pro Tag sollen die geförderten Ölmengen auf 32,5 bis 33 Millionen Barrel abgesenkt werden. An den Weltmärkten kam es zu einem sofortigen Anstieg der Ölpreise.

OPEC führt Höchstgrenzen erneut ein

Wie der amtierende OPEC-Präsident Mohammed Bin Saleh Al-Sada, der auch Energieminister von Katar ist, in Algier bestätigte, habe man sich auf die Reduzierung der täglichen Fördermengen geeinigt. Aktuell werden nach Schätzungen etwa 33,24 Millionen Barrel Öl pro Tag produziert. Die Höchstgrenzen, die vor gut einem Jahr von der OPEC abgeschafft wurden, werden mit der neuen Einigung wieder eingeführt.

Seit Monaten schon leiden die Förderländer für Öl unter den sinkenden Ölpreisen. Trotzdem scheiterten die Verhandlungen über eine Reduzierung der Fördermengen über Monate hinweg. Dabei ist eigentlich klar: Wird das Angebot am Weltmarkt verknappt, so steigen dadurch auch die Preise für Öl.

Insbesondere die beiden Rivalen Saudi-Arabien und Iran hatten sich heftig zerstritten und die Aussichten auf eine Einigung bei der OPEC deutlich getrübt. Kaum wurde der Deal jedoch bekannt gegeben, so stiegen die Ölpreise deutlich an.

Konkurrenz entscheidend für OPEC-Einigung?

Experten gehen davon aus, dass es der OPEC vor allem darum ging, neu am Markt aufgetauchte Konkurrenten wieder vom Markt zu verdrängen. In den USA ist das vor allem die Schiefergas-Industrie, die geringe Preise bieten kann. Zunächst jedoch setzten die Ölförderländer darauf, mit Durchhaltevermögen den Konkurrenzkampf zu entscheiden. Die massiv gefallenen Ölpreise jedoch schlugen auf die Wirtschaft der betreffenden Länder durch, sogar im reichen Saudi-Arabien.

Zudem hatte sich Saudi-Arabiens Regierung vehement gegen Ausnahmeregelungen gestellt, die es dem Iran erlaubt hätten, sein Ölgeschäft nach der Aufhebung der Atom-Sanktionen wieder in Gang zu bringen.

Beide Länder kämpfen schon seit langem um die Vorherrschaft am Golf. Die jetzt unter der OPEC erzielte Einigung wird von Experten sogar als erste Annäherung zwischen Saudi-Arabien und dem Iran angesehen. Der Iran soll nach den aktuellen Einigungen seine Förderung auf 3,7 Millionen Barrel pro Tag erhöhen dürfen. Derzeit sind es 3,6 Millionen Barrel. Der Iran selbst möchte aber gerne vier Millionen Barrel täglich fördern.

Drosselungs-Quoten nach OPEC-Einigung noch unklar

Allerdings ist bisher noch nicht klar, um wieviel Barrel die einzelnen OPEC-Staaten ihre Ölförderung drosseln sollen. Erst am 30. November beim OPEC-Gipfel in Wien solle diese Entscheidung getroffen werden, wie Al-Sada erklärte. Der größte Produzent in dem Kartell ist Saudi-Arabien mit einer täglichen Fördermenge von 10,7 Millionen Barrel. Damit liegt Saudi-Arabien auf dem Niveau von Russland und den USA, die allerdings nicht der OPEC angeschlossen sind. Zusammen fördern die drei Länder gut ein Drittel der gesamten, weltweiten Ölfördermenge.

Die aktuelle OPEC-Einigung kam selbst für Experten überraschend, nachdem die Energieminister der OPEC-Länder die Erwartungen an das Treffen kurz zuvor noch gedämpft hatten. So überraschend wie die Entscheidung kam, so stark zogen allerdings auch die Ölpreise an. Je nach Sorte kletterten sie pro Barrel Rohöl um mindestens fünf Prozent.

Quelle: bdk

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