Auch wenn es derzeit noch keine konkreten Reisewarnungen des Auswärtigen Amtes gibt, raten inzwischen viele Sicherheitsexperten von nicht notwendigen Reisen in die Türkei ab. Ein Grund dafür ist ein erneuter Terroranschlag in der Türkei, der am 28. Juni 2016 am Flughafen in Istanbul stattfand. Entgegen den ersten Angaben der türkischen Sicherheitsbehörden sind dabei 36 Menschen ums Leben gekommen. Auch die Zahl der Verletzten musste drastisch nach oben korrigiert werden und wird nun offiziell mit 147 angegeben.
Was ist bisher zu den Anschlägen auf den Atatürk-Airport bekannt?
Insgesamt waren an dem Terroranschlag auf den Flughafen Istanbul drei Selbstmordattentäter beteiligt. Sie reisten mit dem Taxi an, zogen Maschinengewehre und zündeten anschließend Sprengsätze. Die Attacke ereignete sich in der Nähe des Sicherheitsbereiches für internationale Flüge und verursachte neben den Toten und Verletzten auch erhebliche Sachschäden am Gebäude. Der komplette Flugverkehr wurde vorübergehend eingestellt, konnte aber am Mittwochmorgen zumindest teilweise wieder aufgenommen werden. Auch Flüge aus Deutschland waren betroffen. So kehrte beispielsweise eine Maschine aus Berlin auf halbem Weg wieder um.
Die türkischen Sicherheitsbehörden vermuten aufgrund der Vorgehens- und Verhaltensweise der Täter den IS als Urheber. Das bestätigte der türkische Ministerpräsident Binaliu Yildirim, als er sich am Morgen nach dem Anschlag vor Ort ein Bild von der Lage machte. Einer der Attentäter hätte sich nach Angaben von Zeugen „wie ein Prophet“ verhalten. Einer der anderen Attentäter wurde von den Sicherheitskräften des Flughafens angeschossen und zündete – bereits verletzt am Boden liegend – einen Sprengsatz. Das ist Bildern zu entnehmen, die im türkischen Fernsehen ausgestrahlt wurden.
Terrorbekämpfung muss massiv verstärkt werden
Der türkische Präsident Erdogan richtete noch in der Nacht einen Aufruf an alle Staaten, sich zur Bekämpfung des Terrorismus zu verbünden. Seinen Aufruf adressierte er vor allem an die „Staaten des Westens“. Erdogan befürchtet, dass anderenfalls noch viel schlimmere Terroranschläge als bisher drohen könnten. Die Regierungen verschiedener EU-Staaten haben inzwischen den Angehörigen der Opfer und den Verletzten ihr Mitgefühl ausgedrückt. In Deutschland wurde für den 30. Juni 2016 eine Halbmast-Beflaggung für alle öffentlichen Gebäude angeordnet.
Quelle: CNN, n-tv, dpa
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