Der Navigationsanbieter TomTom hat eine anonyme Auswertung von Tausenden gefahrenen Kilometern vorgenommen, um die größten Stau-Höllen Deutschlands zu erheben. Platz 1 ging an Stuttgart. In der Rush Hour müssen Autofahrer hier pro Stunde Fahrzeit mit etwa 32 Minuten Stau rechnen. Besonders schlimm ist es am Dienstagmorgen und am Donnerstagabend. Bei einem täglichen Arbeitsweg von 30 Minuten müsse man aufs Jahr gerechnet 80 Stunden Stillstand hinnehmen, wie aus der TomTom-Studie hervorgeht. Allerdings ist der Stau-Index im Vergleich zu 2012 um vier Prozentpunkte gesunken. Eine leichte Entspannung hat sich also ergeben.
TomTom bestätigt vermehrte Staus in München
Während in Hamburg und Berlin ein leichter Rückgang des Stau-Aufkommens verzeichnet wurde, sieht es in München anders aus. Hier hat sich die Staulage verschlimmert. Zu den Stoßzeiten müssen die Autofahrer mit 28 Minuten Verzögerung pro Stunde Fahrzeit rechnen. Besonders schlimm ist es am Montag und Mittwoch. Für Pendler sind das aufs Jahr gerechnet 73 Stunden, die sie auf der Straße stehen.
Auch der Bau neuer Straßen oder der Ausbau vorhandener Strecken zeigt laut TomTom-Chef Harold Goddjin nicht mehr genügend Wirkung. Grundsätzlich hat die Studie herausgefunden, dass die Verkehrsbelastung auf den Autobahnen noch immer geringer ist als auf den Bundesstraßen. Die vermeintlichen Abkürzungen über die Bundesstraßen bringen also kaum etwas, oft werden daraus sogar Umwege, die die Fahrzeit um die Hälfte erhöhen.
So hat TomTom die Daten ermittelt
TomTom arbeitet für seinen Stau-Index mit dem „Congestion Index“. In diesem misst man die Verkehrsbelastung in 161 Städten, verteilt auf fünf Kontinente. Die ermittelten Daten hat man mit den Werten aus 2012 verglichen. Seit Jahren schon sammelt TomTom zudem mit dem System IQ Routes die Geschwindigkeitsprofile und Fahrtzeiten für bestimmte Strecken. Der Nutzer muss dazu lediglich sein Einverständnis geben. Während er die Updates für das Navigationsgerät via Internet lädt, werden die Daten zu TomTom übertragen.
Das System vergleicht dann die Werte aus der Free Flow Phase mit denen aus den Peak Hours. Die Free Flow Phase ermittelt die Fahrzeit bei Fahrten ohne Verkehrsbehinderungen, die Peak Hours dagegen bei Fahrten mit hohem Verkehrsaufkommen. Die gemessenen Unterschiede werden zueinander ins Verhältnis gesetzt, der Anstieg der Fahrtzeiten prozentual angegeben. Daraus ergibt sich der Stau-Index. Je höher dessen Wert, umso länger müssen die Autofahrer Stillstand hinnehmen. Neben dem lokalen Straßennetz werden auch Autobahnen, Einfalls- und Ringstraßen mit in die Messungen einbezogen.
Das sind die größten Stau-Höllen laut TomTom
TomTom hat anhand dieser Daten eine Top-Ten-Liste der größten Stau-Höllen Deutschlands ermittelt. Die Städte sind mit ihrem aktuellen Stau-Index 2013 und der Veränderung im Vergleich zu 2012 aufgeführt.
- Stuttgart (29%/-4%)
- Hamburg (28%/-3%)
- Berlin (27%/-1%)
- München (26%/+2%)
- Köln (25%/-3%)
- Frankfurt am Main (24%/+2%)
- Düsseldorf (19%/+1%)
- Westliches Ruhrgebiet (19%/+1%)
- Östliches Ruhrgebiet (17%/+1%)
- Bremen (15%/-2%)
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