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Gianni Infantino – der neue FIFA-Präsident

Der Weltfußball-Verband FIFA hat seinen neuen Präsidenten gewählt – den Schweizer Gianni Infantino. Zwar schaffte auch Infantino es erst im zweiten Wahlgang, den Sieg zu erringen, dennoch war er schon vorher fest von seinem Erfolg überzeugt. Um 18 Uhr schließlich war es soweit – Infantino erzielte 115 von 207 Stimmen im zweiten Wahlgang und damit elf Stimmen mehr, als er gebraucht hätte. Der bisherige UEFA-Generalsekretär wird damit die Geschäfte der FIFA in den nächsten drei Jahren führen.

Gianni Infantino schlägt Scheich Salman bin Ebrahim Al Khalifa

Dabei sah es anfangs gar nicht danach aus, dass Infantino das Rennen machen würde. Als Favorit galt Scheich Salman bin Ebrahim Al Khalifa aus Bahrein. Es schien alles so, als habe er die Mehrheit dank der Unterstützung aus Asien und Afrika hinter sich. Dann aber schaffte der Scheich es nicht, seiner Favoritenrolle gerecht zu werden.

Wie bereits sein Vorgänger stammt auch Infantino aus dem Wallis. Während Blatter aus dem Dorf Visp stammt, kommt Infantino aus Brig, einem Dorf, das nur zehn Kilometer von Visp entfernt liegt. Doch es gibt noch mehr Parallelen. Blatter und Infantino sprechen mehrere Sprachen perfekt. Das stellte Infantino auf dem Kongress auch unter Beweis, indem er die Delegierten auf Deutsch, Französisch, Spanisch, Italienisch und Englisch ansprach.

Brachten Infantinos Versprechen ihm den Sieg?

Infantino weiß, dass in der FIFA Geld gleichbedeutend mit Macht ist und so versprach er den Delegierten für die Zukunft deutlich höhere Ausschüttungen. Er betonte, dass es falsch sei, wenn die einzelnen Verbände so wenig Geld von den Milliarden der FIFA erhielten. Dementsprechend versprach Infantino vor der Wahl, alle vier Jahre 1,5 Milliarden US-Dollar an die Mitglieder der FIFA auszuschütten. Der 45-Jährige rief in seiner Bewerbungsrede „Es ist euer Geld, nicht das Geld der FIFA“.

Der Scheich Salman bin Ebrahim Al Khalifa dagegen betonte, dass er nicht bereit sei, „die Zukunft der FIFA für Wahlzwecke zu verpfänden“, die Mitgliedsverbände hätten von ihm also nicht so viel Geld erhalten.

Wer ist eigentlich Gianni Infantino?

Trotz seines noch jungen Alters von 45 Jahren kann Infantino auf eine bewegte Vergangenheit im Bereich des Fußballs zurückblicken. Vor 16 Jahren stieß Infantino zur UEFA und damit noch vor der Machtübernahme durch Michel Platini, der 2007 gewählt wurde. Zwei Jahre später mach Platini Infantino zum Generelsekretär.

Seither hat Infantino den europäischen Fußballverband geführt, zwar im Schatten Platinis, aber sehr effizient. In seiner Rede verwies Infantino auch auf diese Tätigkeit, prahlte damit, dass die UEFA die Umsätze in den letzten Jahren verdreifacht habe und das natürlich auch den Nationalverbänden zugutekomme.

Reinhard Grindel, der als Favorit für den nächsten DFB-Präsidenten gehandelt wird, erklärte, dass Infantino ein „erfahrener Manager des Fußballs“ sei. Das habe die Delegierten schlussendlich überzeugt. Grindel kritisiert auch den Scheich Salman bin Ebrahim Al Khalifa, der wegen Vorwürfen von Menschenrechtlern massiv in der Kritik steht. Hätte der Scheich die Präsidentschaft der FIFA übernommen, wäre es wohl kaum zu Reformen gekommen.

Trotzdem zeigte auch Infantino beim Kongress der FIFA keine großen Ambitionen, die FIFA massiv revolutionieren zu wollen. Seine Äußerungen bezüglich des Korruptionsskandals und den bisherigen Reformen klangen wenig überzeugt.

Quelle: Spiegel

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