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Paris erneut Ziel schwerer Terroranschläge

Am Freitagabend gab es im Norden von Paris mehrere Explosionen, von denen bereits bei den ersten Ermittlungen zwei in der Nähe des Stadions, in dem das Spiel Frankreich gegen Deutschland stattfand, lokalisiert wurden. Bei diesem Spiel waren auch der französische Präsident und der deutsche Außenminister anwesend. Die Politiker wurden nach den ersten Hinweisen auf die Terroranschläge in der Halbzeit aus dem Stadion evakuiert. Die Zuschauer wurden zur eigenen Sicherheit nicht aus dem Stadion gelassen.

Schießerei in Café und Geiselnahme in Konzerthalle

In einer Konzerthalle, in der eine Metal Band aus Kalifornien auftreten sollte, wurden mehrere Geiseln genommen. Die französische Polizei sperrte das Gelände um die Konzerthalle sofort weiträumig ab. Nach Zeugenaussagen handelt es sich um mehr als ein Dutzend Geiselnehmer, die mit automatischen Waffen ausgestattet sein sollen, und etwa 60 Menschen in ihrer Gewalt haben. An mehreren Stellen in Paris gab es Schießereien. Allein bei der Schießerei in einem Café wurden ersten Angaben zufolge mindestens dreißig Menschen getötet. Über die Anzahl der Verletzten gibt es noch keine verlässlichen Angaben.

Schon am Nachtmittag gab es eine Bombendrohung

In dem Hotel, in dem die deutsche Nationalmannschaft untergebracht war, gab es bereits am Freitagnachmittag eine Bombendrohung. Daraufhin wurde das Hotel vorsorglich komplett evakuiert. Eine Bombe konnte bei der Suche nicht gefunden werden. Ob dieser Vorfall mit den abendlichen Terroranschlägen in Zusammenhang steht, ist bisher nicht bekannt. Fakt ist, dass die Anschläge im unmittelbaren Umfeld der Orte stattgefunden haben, an denen bereits in der Vergangenheit Terroranschläge stattgefunden haben. Auch das Umfeld der Redaktion Charly Hebdo ist wieder mit betroffen.

Ermittler gehen von koordiniertem Vorgehen aus

Da die zahlreichen Anschläge in Paris nahezu zeitgleich an sämtlichen Ereignisorten stattfanden, gehen die Ermittler aktuell von einem koordinierten Terroranschlag aus. Wer die Urheber der Terroranschläge sind, ist momentan noch nicht bekannt. Zeugen berichteten jedoch, dass von den Tätern „der Name Allahs“ genannt worden wäre. Auf Twitter hat der IS bereits Lob über die Terroranschläge geäußert, was es sehr wahrscheinlich macht, dass die Terrororganisation auch für die Anschläge verantwortlich ist.

Update 13.November 2015, 23.50 Uhr

In zahlreichen amerikanischen Großstädten wurde infolge der Attacken in Paris die Alarmstufe für die Sicherheitsbehörden erhöht. US-Präsident Barack Obama bezeichnete die Anschläge in Paris in einem Statement wörtlich als „Angriff auf die gesamte Menschheit“ und bot den Behörden in Frankreich seine Hilfe an. Gleichzeitig bekundete er seine Anteilnahme für die Angehörigen der Opfer der Terroranschläge in Paris. Inzwischen haben die Behörden in Paris die Zahl der Toten bereits auf 60 korrigieren müssen.

Update 13. November 2015, 23.55 Uhr

Der französische Regierungschef Hollande hat den Notstand ausgerufen. Er kündigte in seinem Statement an, dass er notfalls auch das Militär zum Schutz seiner Städte und ihrer Bewohner einsetzen wird. Die französische Armee wurde bereits mobilisiert. Wer hinter den Anschlägen steckt, konnte auch er nicht konkret angeben. Er nannte jedoch sowohl den IS als auch Al Kaida als mögliche Urheber. Eine der weiteren Konsequenzen der Anschläge ist, dass Frankreich seine Grenzen (zumindest vorübergehend) komplett schließen wird. Außerdem wird der Großraum Paris für die nächsten Tage abgeriegelt. Das Kabinett der Regierung wurde einberufen, um weitere notwendige Schritte zu planen.

Update 14. November 2015, 0.25 Uhr

Inzwischen ist klar, dass die Explosionen im Umfeld des Stadions von drei Handgranaten verursacht wurden. Außerdem gibt es Hinweise vom FBI, dass die Terrorangriffe in Paris vom Umfeld der IS organisiert wurden. Einen Zusammenhang mit den in den letzten Wochen für Flüchtlinge völlig offenen europäischen Grenzen schließen weder die französischen Sicherheitsbehörden noch die Regierung aus.

Update 14. November 2015, 0.50 Uhr

Derzeit jagt die Polizei in Paris noch einige der Terroristen. Aus diesem Grund befindet sich die deutsche Nationalmannschaft noch im Stadion und wird von den Sicherheitskräften bewacht. Die Rückreise wird vorgezogen werden. Rund um das attackierte Café werden noch immer zahlreiche Verletzte abtransportiert. Derzeit planen die Sicherheitskräfte die Stürmung der Konzerthalle, in denen sich noch etwa 60 Geiseln befinden. In großen Teilen von Paris wurde der U-Bahn-Verkehr und der Busverkehr eingestellt. Mittlerweile haben auch Angela Merkel, David Cameron und der russische Regierungschef ihre Anteilnahme an den Ereignissen in Paris bekundet.

Update 14. November 2015, 01.15 Uhr

Inzwischen gibt es erste Meldungen, dass die Polizei den Konzertsaal gestürmt hat. Dabei sollen zwei der Terroristen getötet worden sein. Die Behörden geben an, dass die Unterbrechung des U-Bahn- und Busverkehrs noch bis Sonntag früh aufrechterhalten werden soll. Im Stadion befinden sich noch etwa fünfzig Journalisten, die derzeit nicht wissen, wie sie in ihre Hotels oder zum Flughafen kommen sollen. Die Stadionleitung gibt ihnen keine offiziellen Informationen. Die Zuschauer des Freundschaftsspiels haben inzwischen alle das Stadion verlassen.

Update 14. November 2015, 01.20 Uhr

In dem erstürmten Konzertsaal haben die Sicherheitsbeamten eine Situation vorgefunden, die durchweg wörtlich als Blutbad bezeichnet wird. Ersten Informationen zufolge haben die Sicherheitskräfte rund hundert Tote vorgefunden, was die Gesamtzahl der Opfer auf 160 erhöhen würde. Noch wurde die Zahl der Toten in dem Konzertsaal jedoch noch nicht offiziell bestätigt.

Update 14. November 2015, 5.39 Uhr

Mittlerweile wurde bekannt, dass im Stadtteil St. Denis, wo das Freundschaftsspiel zwischen Deutschland und Frankreich stattfand, mindestens sechs Menschen ums Leben kamen. Wie der belgische Sender „RTBF Info“ berichtet, habe sich der Islamische Staat (IS) zu den Anschlägen in Paris bekannt und gleichzeitig eine Warnung an Rom, Washington und London herausgegeben haben. Diese Meldung könnte sich aber auch auf eine schon vor Monaten ausgesprochene Warnung beziehen, genaue Angaben sind bisher unklar.

1.500 zusätzliche Soldaten wurden nach den Anschlägen in Paris mobilisiert. Nach den Anschlägen auf das Magazin „Charlie Hebdo“ waren bereits vor einiger Zeit öffentliche und gefährdete Gebäude zusätzlich durch Soldaten bewacht worden, jetzt wird deren Zahl weiter aufgestockt. Am heutigen Samstag sollen Schulen und Univeristäten im Großraum Paris geschlossen bleiben, Klassenfahrten sind vorerst komplett gestrichen.

Heute Nacht um 2 Uhr verkündeten die französischen Ermittler, dass mindestens fünf Terroristen getötet worden seien. Im Konzerthaus Bataclan konnten mehrere Dutzend Menschen überleben, weil sie sich im Obergeschoss befanden und auf dem Dachboden versteckten, doch beim Sturm auf das Konzerthaus, um sie zu retten, kamen auch vier Polizisten ums Leben. Laut Angaben der Ermittler haben mindestens drei der Terroristen im Konzerthaus Sprengstoffgürtel getragen und sich beim Sturm auf das Gebäude selbst in die Luft gesprengt.

Wie einem Bericht der französischen Nachrichtenagentur AFP zu entnehmen ist, sind mindestens acht Atentäter bei den Anschlägen ums Leben gekommen. Sieben von ihnen haben sich mittels Sprengstoffgürtel selbst getötet, einer soll durch die Polizei gestorben sein. Die Ermittler gehen von mindestens 153 Toten und 200 Verletzten, darunter 80 Schwerverletzten, aus. Ersten Angaben zufolge sollen am Stade de France vier Personen gestorben sein, darunter ein Attentäter. Im Musikclub Bataclan sollen 112 Menschen getötet worden sein, in der Rue de Charonne im Osten der Stadt starben nahe der Bar La Belle Équipe mindestens 18 Menschen und eine Person wurde am Boulevard Voltaire getötet. In der Rue de la Fontaine au Roi am Café Bonne Bière sollen fünf Menschen gestorben sein und 14 Opfer zählte man in der Rue Alibert am Café Carillon. Zahlreiche weitere Menschen wurden verletzt.

Update 14. November 2015, 6.00 Uhr

Bekannt ist mittlerweile auch, dass Frankreich seine Grenzen nicht abgeriegelt hat, wie anfangs behauptet, sondern lediglich Grenzkontrollen durchführt. Auch die USA ließen die Anschläge in Paris nicht kalt. Ersten Meldungen zufolge haben New York und andere US-Großstädte ihre Sicherheitsvorkehrungen bereits erhöht. Am Freitagabend habe man Spezialeinheiten zur Terrorabwehr an verschiedenen Sehenswürdigkeiten postiert, die von besonders vielen Touristen frequentiert werden. Ebenfalls erhöhte man die Polizeipräsenz auf den Straßen von Washington, Boston und anderen Städten. Die Behörden gaben an, es handele sich dabei um reine Vorsichtsmaßnahmen. Wie das Heimatschutzministerium erklärte, liegen aktuell keine konkreten Bedrohungen für die USA vor. Minister Jeh Johnson gab jedoch an, in engem Kontakt mit den französischen Behörden zu stehen.

Update 14. November 2015, 6.30 Uhr

Nach Angaben der Band „Eagles of Death Metal“, die im Konzertsaal Bataclan spielte, habe die Band selbst überlebt. Wie es auf der Facebook-Seite der Band heißt, werden aber noch Mitglieder der Crew vermisst. Die Sicherheitskreise in Deutschland sind bereits informiert, derzeit liegen jedoch keine konkreten Bedrohungen für Deutschland vor. Dennoch wurden auch in Berlin die Sicherheitsvorkehrungen verschärft.

Die Rockband „U2“, die für heute ein Konzert in Paris geplant hatte, hat dieses nach den Anschlägen des gestrigen Abends abgesagt. Allerdings seien die Band, der US-Fernsehsender HBO, der das Konzert übertragen wollte, und der Veranstalter Live Nation „fest entschlossen“, das Konzert zu einem „passenden Zeitpunkt“ nachzuholen. Die Band befand sich gestern bereits in Paris und verfolgte das Geschehen mit Ungläubigkeit und Schock. Die Gedanken der Band sind bei den Kollegen von „Eagles of Death Metal“ und man hoffe, allen Fans in Paris gehe es gut und sie seien in Sicherheit. Bisher unklar ist weiterhin, ob noch Attentäter auf der Flucht sind. Zwar hieß es heute Nacht schon einmal, dass alle Attentäter gestorben seien, doch die Aussage wurde mittlerweile wieder revidiert.

Update 14. November 2015, 7.10 Uhr

Die Reaktionen aus aller Welt gehen weiter. Der iranische Präsident Hassan Ruhani bezeichnete die Anschläge in Paris als „unmenschliches Verbrechen“. Der hessische Ministerpräsident Volker Bouffier und Hessens Innenminister Peter Beuth haben sich erschüttert über die Vorfälle gezeigt. Ihr Mitgefühl sei bei den Angehörigen und Opfern und man stehe den französischen Nachbarn in dieser schwierigen Situation selbstverständlich bei.

Ähnliche Aussagen kamen aus der Türkei. Der türkische Ministerpräsident Ahmet Davutoglu erklärte, die Anschläge richteten sich nicht nur gegen das französische Volk. Sie seien vielmehr gegen die „gesamte Menschheit, gegen Demokratie, Freiheit und alle gültigen Werte“ gerichtet. Die Türkei steht Frankreich nach Davutoglus Worten zur Seite im Kampf gegen den Terrorismus. Auch die chinesische Regierung sei bereit, Frankreich im Kampf gegen den Terrorismus zu unterstützen. Insbesondere die Zusammenarbeit in Sicherheitsfragen solle verstärkt werden, hieß es.

Update 14. November 2015, 7.25 Uhr

Entgegen der Berichte aus der letzten Nacht, ist die deutsche Nationalmannschaft nach der 0:2 Niederlage gegen Frankreich gestern Nacht nicht mehr ins Hotel zurückgefahren, sondern verharrte über Nacht im Stade de France. Am frühen Samstagmorgen sei die Nationalmannschaft mit einer Polizeieskorte samt Blaulicht zum Flughafen Charles de Gaulle gefahren worden. Die Maschine soll noch heute Vormittag starten, der ursprünglich geplante Flug morgen Mittag wird damit deutlich vorgezogen. Auch fliegt die Nationalmannschaft nicht wie geplant nach Hannover, sondern nach Frankfurt am Main. In der nahe gelegenen Sportschule Barsinghausen soll Bundestrainer Joachim Löw sie auf das Testspiel gegen die Niederlande am Dienstag vorbereiten.

Die sozialen Netzwerke spielten heute Nacht eine wichtige Rolle. Viele Tweets bei Twitter wurden veröffentlicht, häufig mit Fotos von Menschen, die sich während der Anschläge an einem der betroffenen Orte befunden hatten. Doch auch die Hilfewelle war riesig. So boten zahlreiche Bewohner von Paris ihre Wohnungen via Twitter für diejenigen Menschen unter dem Hashtag #PorteOuverte (#OffeneTür) an. Innerhalb weniger Stunden kamen so mehr als 480.000 Tweets zusammen.

Update 14. November 2015, 8.50 Uhr

Unterstützung darf sich Frankreich ebenso aus dem Vatikan erhoffen. Die Anschläge wurde als „wahnsinnige, terroristische Gewalt“ eingestuft und man müsse eine entschiedene Reaktion auf diesen „menschenmörderischen Hass“ bringen.

Währenddessen haben die Krankenhäuser in Paris den „Plan blanc“ eingeleitet, wie aus einem Bericht der Zeitung „Le Monde“ vom Samstagmorgen ehrvorgeht. Alle Hospitäler und Notfalldienste, sowie weitere Gesundheitseinrichtungen wurden demnach in Alarmbereitschaft versetzt. Der „Plan blanc“, also der weiße Plan ist 2004 eingeführt worden, greift aber nur in Ausnahmesituationen.

Update 14. November 2015, 9.35 Uhr

Bundesinnenminister de Maizière wird seine Rede beim Landesparteitag der CDU in Sachsen stark einkürzen und sich sofort danach auf den Weg in die Hauptstadt machen. Dort will er sich mit den Vertretern der Sicherheitsbehörden des Bundes über die Konsequenzen der Attenate in Paris beraten. Zudem ordnete das Ministerium an, an allen Bundesbehörden, deren Geschäftsbereichen und Behörden des öffentlichen Rechts, die der Aufsicht von Bundesbehörden unterstehen, Trauerbeflaggung anzubringen – als Zeichen der Solidarität.

Auf der Homapege der Stadt Paris wurde bekannt gegeben, dass nahezu alle Einrichtungen der Stadt am heutigen Samstag geschlossen bleiben. Betroffen sind demnach Museen, Schwimmbäder, Sporthallen und Bibliotheken.

Update 14. November 2015, 9.55 Uhr

Mittlerweile gehen die Behörden offiziell von mindestens 127 Todesopfern, 180 Verletzten, darunter 80 Schwerverletzte aus.

Der Bayerische Rundfunkt berichtet, dass Fahnder der Rosenheimer Polizei bereits am Donnerstag einen Mann aus Montenegro festgenommen haben, der vermutlich dem Kreis der Attentäter von Paris angehört. Im Auto des Mannes habe man Maschinenpistolen, Revolver, Munition und mehrere Kilogramm des Sprengstoffs TNT geunden. Dem Bericht zufolge war der Gefasste auf der Autbahn Salzburg-München bei Bad Feilnbach kontrolliert worden. Bei der Durchsuchung des Wagens fanden die Polizeibeamten ein professionell verbautes Versteck mit den Waffen und dem Sprengstoff. Nach diesem Fund wurde der Mann festgenommen und aus den Unterlagen, die bei ihm sichergestellt wurden, ergeben sich deutliche Anzeichen dafür, dass er auf dem Weg nach Paris war. Ein Sprecher des Bayerischen Landeskriminalamts wollte die Aussagen aber nicht offiziell bestätigen.

Quelle: BFM TV

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