Das zumindest lassen die erneut für gescheitert erklärten Tarifverhandlungen befürchten. Gerade zum Ferienende in vielen Bundesländern wollen es die Piloten noch einmal wissen und drohen mit Streiks. Nach fünf Wochen der Verhandlungen wurden jetzt die aktuellsten Tarifgespräche erneut für gescheitert erklärt. Wie Markus Wahl, Sprecher der Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit, bekannt gab, müsse ab sofort wieder jederzeit mit Streiks gerechnet werden.
Wer wird von Streiks der Piloten getroffen?
Die Streiks könnten die Lufthansa selbst treffen, aber auch die Frachttochter Lufthansa Cargo und den Billigflieger Germanwings. Wie die Gewerkschaft bekanntgab, solle jede Arbeitsniederlegung der Piloten mindestens 24 Stunden im Voraus angekündigt werden. Bei den Gesprächen konnte man sich in dem Punkt um die Auslagerung der Arbeitsplätze nicht einigen.
Lufthansa-Chef Carsten Spohr hofft trotzdem, dass es nicht zu weiteren Pilotenstreiks kommen wird. Dennoch betont er, wenn das notwendig sei, um die Zukunft der Lufthansa zu sichern, müsse man diesen Preis eben bezahlen.
Pilotenstreiks zum Ferienende
Für viele Passagiere von Lufthansa und Co. dürfte deshalb jetzt eine Zitterpartie bevorstehen, denn einige der bevölkerungsreichen Bundesländer haben noch Sommerferien und so könnten noch einige Rückflüge aus dem Urlaub anstehen. So beginnt die Schule in Hessen erst nächste Woche, in Bayern und Baden-Württemberg erst Mitte September.
Der Arbeitskampf zwischen Lufthansa und Piloten gestaltet sich als sehr zäh. In erster Linie geht es um die Ausbaupläne für die Lufthansa-Tochter Eurowings und die Auslagerung von Jobs ins Ausland. Durch die massiven Streiks büßt die Lufthansa nicht nur Geld, sondern auch Prestige ein. Alleine im letzten Jahr fielen 230 Millionen Euro Kosten aufgrund der Streiks an. Ein weiterer Streitpunkt zwischen den Tarifparteien besteht in der Altersversorgung der Piloten, hier konnten aber erste Annäherungen beobachtet werden.
Seit mehr als eineinhalb Jahren befinden sich die 120.000 Mitarbeiter der Airline und die Lufthansa im Streit. Insgesamt zwölf Mal haben die Piloten in der Zwischenzeit ihre Arbeit niedergelegt. Ruhe kehrte nur kurzfristig nach dem Germanwings-Absturz in Südfrankreich mit 150 Toten im März diesen Jahres ein.
Quelle: Welt
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