
Am 28. März 2025 trafen am frühen Morgen (MEZ) gleich zwei schwere Erdbeben die Region Mandalay in Myanmar. Den Menschen blieb keine Zeit, sich vom Schrecken des ersten Bebens zu erholen, denn das zweite Erdbeben traf die Region nur rund 12 Minuten später. Die Stärke der ersten Erschütterungen gibt der geologische Dienst der USA (USGS) mit 7,7 auf der nach oben offenen Richter-Skala an. Das zweite Erdbeben hatte nach der gleichen Quelle eine Stärke von 6,7. Seither treffen die Region zahlreiche Nachbeben, die Stärken von bis zu 4,9 auf der Richter-Skala haben. Inzwischen gehen einige Geologen aufgrund der tektonischen Besonderheiten in Myanmar davon aus, dass die Nachbeben über Wochen bis Monate anhalten könnten.
Opferzahlen steigen nach Erdbeben stündlich weiter an
Inzwischen haben die lokalen Behörden in Myanmar die Anzahl der Todesopfer mehrfach nach oben korrigiert. Mittlerweile ist von mehr als 1.000 Todesopfern und mehr als 2.300 Verletzten die Rede. Doch das Ende dieser Entwicklung dürfte damit noch nicht erreicht sein. Einerseits gibt es unzählige vermisste Personen, nach denen mit Hochdruck gesucht wird. Andererseits verursachen auch die Nachbeben noch zahlreiche Einstürze von Gebäuden, die bei den Hauptbeben schwer geschädigt wurden. Das gilt genauso für Bangkok, wo bei den ersten Prüfungen durch Bausachverständige Schäden an mehr als 2.000 Gebäuden festgestellt wurden. Um kritische Schäden handelt es sich nach den bisherigen Erkenntnissen bei rund 700 Gebäuden. In Bangkok im benachbarten Thailand gehen die lokalen Behörden davon aus, dass sie einige Todesopfer unter den Trümmern eines im Bau befindlichen Hochhauses finden werden. Dieses war während der Hauptbeben am 28. März 2025 eingestürzt. Doch es gibt auch gute Nachrichten, denn aus dem Trümmerberg kommen Signale von noch lebenden Menschen. Derzeit gehen die lokalen Bergungskräfte davon aus, dass es sich um etwa 15 Personen handelt.
Internationale Kräfte helfen bei der Suche nach Vermissten
Myanmar selbst ist aufgrund des seit 2021 tobenden Bürgerkriegs kaum in der Lage, die nun notwendigen Maßnahmen der Suche nach vermissten und verletzten Personen in vollem Umfang aus eigener Kraft durchzuführen. Deshalb ist Hilfe aus dem Ausland wichtig. Die ersten internationalen Hilfskräfte, die am Samstagmorgen im Katastrophengebiet eintrafen, kamen aus China. Auch Indien hat medizinische Teams sowie Hilfsgüter auf den Weg gebracht. Doch sie treffen vor Ort auf Schwierigkeiten, die nicht nur auf die Erdbeben zurückzuführen sind. Viele Infrastrukturen waren bereits vor den heftigen Erschütterungen durch die Folgen des mehrjährigen Bürgerkriegs geschädigt.
Quelle: MRTV, CCTV, CNN, USGS
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