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Wohnungsbau: Die Trends bei den Baugenehmigungen

Surveyor and construction worker on construction site

Wie hat sich die Zahl der erteilten Baugenehmigungen für Wohnraum zuletzt entwickelt? Lässt sich daraus eine Entspannung auf dem Wohnungsmarkt ableiten?

Die Statistik der erteilten Baugenehmigungen liefert Hinweise auf die allgemeine Entwicklung auf dem Wohnungsmarkt der Bundesrepublik Deutschland. Die vom Statistischen Bundesamt für das erste Halbjahr 2025 vorgelegten Zahlen sehen allerdings nur auf den ersten Blick gut aus. Die Probleme ergeben sich einerseits bei der Realisierungsquote der genehmigten Projekte und andererseits bei den gegensätzlichen Entwicklungen der einzelnen Gebäudearten.

Warum versprechen die Trends keine echte Entlastung auf dem Wohnungsmarkt?

Nach den Hochrechnungen des Zentralen Immobilien Ausschusses wird die 2025 bestehende Lücke zwischen angebotenen und nachgefragten Wohnräumen bei rund 720.000 Wohnungen liegen. Die Tendenz ist steigend, sodass sich für 2027 nach der gleichen Quelle voraussichtlich ein Defizit von 830.000 Wohnungen ergeben wird. Dabei wurde nicht berücksichtigt, dass (abhängig vom Ausgang der Verhandlungen für einen Frieden in der Ukraine) zusätzliche Kriegsflüchtlinge ankommen könnten.
Angesichts dieser Prognosen stimmt das Minus von 0,1 Prozent bei den im ersten Halbjahr 2025 erteilten Baugenehmigungen für Wohnraum in Mehrfamilienhäusern im Vergleich zum Vorjahreszeitraum sehr nachdenklich. Bei Wohnraum in Zweifamilienhäusern schlägt sogar ein Minus von 8,3 Prozent zu Buche. Lediglich bei den Baugenehmigungen für Einfamilienhäuser präsentiert sich mit einem zeitgleichen Plus von 14,1 Prozent ein positiver Trend. Auch die Gesamtbilanz macht keine Hoffnungen auf eine umfangreiche Entspannung auf dem Wohnungsmarkt, denn insgesamt wurden im ersten Halbjahr 2025 gerade einmal 2,9 Prozent mehr Baugenehmigungen für Wohnraum erteilt als im ersten Halbjahr 2024. Das Plus mach lediglich rund 3.100 Wohnungen aus.

Neubauprojekte für Wohnraum: Wie sehen die Bauzinsen aktuell aus?

Bei der Entwicklung der Anzahl der Baugenehmigungen für Wohnraum spielen die Trends bei den Bauzinsen eine erhebliche Rolle. Sie waren nach einem steilen Anstieg im Jahresverlauf 2023 relativ stabil und sind zuletzt sogar gefallen. Nach den Angaben der Interhyp liegen sie für einen Baukredit mit einer 20-jährigen Sollzinsbindung derzeit bei einem Schnitt von 4,3 Prozent. Baukredite mit kürzerer Zeit der Sollzinsbindung sind deutlich günstiger zu bekommen. Wer mit einer 10-jährigen Frist der Zinsbindung leben kann, wird mit 3,68 Prozent zur Kasse gebeten. Allerdings lassen sich diese Werte nur mit der bestmöglichen Bonität und Besicherung der Baukredite erreichen. Die Chancen, in naher Zukunft ähnlich niedrige Zinsen wie im Jahresverlauf 2020 und 2021 zu bekommen, stehen schlecht. Damals lagen die Bauzinsen für Kredite mit 5- oder 10-jähriger Sollzinsbindung bei weniger als 1 Prozent.

Quelle: Statistisches Bundesamt, ZIA, Interhyp

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