
Die
Transportvolumen der Binnenschifffahrt ist deutlich gesunken
Nach den Angaben des Statistischen Bundesamts waren die Mengen der von der Binnenschifffahrt beförderten Güter 2022 so niedrig wie seit drei Jahrzehnten nicht mehr. Insgesamt werden 182,5 Millionen Tonnen als Beförderungsmenge angegeben. 2017 lag die Beförderungsmenge noch bei 222,7 Millionen Tonnen und sinkt seither kontinuierlich. Allein von 2021 auf 2022 schlägt ein Minus von 6,4 Prozent zu Buche. Das zeigt, dass nicht allein die Folgen der Coronakrise dafür verantwortlich sein können, obwohl sie selbstverständlich einen Beitrag für den Rückgang der Frachtmengen auf Binnenschiffen geleistet haben. Bei der Entwicklung der Binnenschifffahrt spielt auch der Klimawandel eine wichtige Rolle. Große Einbrüche sind den Dürrejahren geschuldet, in denen die Flusspegel so niedrig waren, dass erhebliche Einschränkungen der Binnenschifffahrt auftraten. In einigen Regionen waren zeitweise weder eine Güterbeförderung noch die Personenbeförderung auf den deutschen Wasserstraßen möglich. Als Beispiel dafür benennt das Statistische Bundesamt die Niedrigwasserstände im Spätsommer 2022.
Wie haben sich die Gütertransporte von der Art her verändert?
Die Binnenschifffahrt bekam in Deutschland im vergangenen Jahr auch die Auswirkungen des Ukrainekriegs zu spüren. Das Volumen der Kohletransporte auf den Wasserstraßen nahm 2022 um 12,1 Prozent im Vergleich mit dem Vorjahr zu. Insgesamt lag das Kohletransportvolumen bei 25,6 Millionen Tonnen, wobei die meiste Kohle aus den Niederlanden in die Bundesrepublik transportiert wurde. Auf dem ersten Rang der am häufigsten per Binnenschiff transportierten Güter landeten mit 27 Millionen Tonnen jedoch Mineralölerzeugnisse, obwohl auch hier im Vergleich mit dem Vorjahr ein Minus von 4,1 Prozent zu Buche schlug. Deutlich höher fiel das Minus jedoch mit 11,2 Prozent bei den Containertransporten und mit 16,7 Prozent bei der Binnenverschiffung von Sekundärrohstoffen und Abfällen aus.
Viele Hafenbetreiber haben sich an die Entwicklung angepasst
Wie eine Anpassung gut funktionieren kann, zeigt der Verbund der Binnenhäfen in Sachsen entlang der Elbe. Die sieben dazugehörigen Häfen erreichten 2022 das drittbeste Ergebnis seit der deutschen Wiedervereinigung. Möglich war das durch eine frühzeitige Umstellung auf einen trimodalen Modus. Er bedeutet die Bereitstellung zentraler Umschlagpunkte für Straßen-, Schienen- und Schiffstransporte. Dadurch konnte in den Elbehäfen Decin, Dessau, Dresden, Losovice, Mühlberg, Riesa und Torgau das Minus von knapp 30 Prozent bei den Schiffstransporten über den Umschlag bei Eisenbahn- und Straßentransporten vollständig kompensiert werden. Warum das möglich ist, zeigt ein Blick auf den Hafen Riesa. Dort machen Schiffsladungen nach den Angaben der Betreiber gerade einmal noch ein Zehntel der täglichen Arbeit aus.
Quelle: Statistisches Bundesamt, Hafenverbund Oberelbe
Weitere Meldungen
Homeoffice in Deutschland: Wie sehen die Trends aus?
Landtechnik weniger gefragt: Warum der US-Markt abkühlt
Der 5. Warntag in Deutschland am 11. September 2025