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Wie haben sich die CO2-Emissionen bei der Stromproduktion entwickelt?

Graphic of earth seen from space

Konnten die CO2-Emissionen in der Energiewirtschaft in Deutschland in den letzten Jahren ausreichend gesenkt werden? Wir haben Fakten zu aktuellen Stand.

Die Senkung der CO2-Emissionen ist der wichtigste Faktor beim Klimaschutz. Dabei spielt die Energiewirtschaft eine entscheidende Rolle. Deshalb waren die CO2-Emissionen bei der Stromproduktion Gegenstand einer Kleinen Anfrage aus dem Bundestag, zu der mittlerweile die Antwort der Bundesregierung vorliegt. Danach präsentiert sich dort ein positiver Trend, dem auch die Reaktivierung von Kohlekraftwerken nach dem umfangreichen Ausfall der Gaslieferungen infolge des Ukrainekriegs nicht schaden konnte.

Welchen Anteil macht die Energiewirtschaft an den Treibhausgasemissionen aus?

Mehr als ein Drittel der Treibhausgasemissionen in Deutschland kommen von Strom- und Wärmekraftwerken sowie Raffinerien. Rund zwei Prozent der dort verursachten Emissionen entfallen auf Lachgas und Methan. Mit 98 Prozent entfällt der Hauptanteil auf Kohlendioxid. Bei der fossilen Stromerzeugung lag der Schwerpunkt der CO2-Emissionen in der Vergangenheit auf Braunkohle und Steinkohle. Auf dem dritten Negativrang landete die Stromerzeugung in Gaskraftwerken. Die Kohlendioxidemissionen aus der Stromerzeugung in Müllverbrennungsanlagen fielen dagegen bisher kaum ins Gewicht. Im gesamten deutschen Strommix war seit 2013 eine kontinuierliche Senkung des durchschnittlichen CO2-Aufkommens pro Kilowattstunde zu beobachten. Ein erster Niedrigpunkt wurde 2020 erreicht. Danach stiegen die Werte vorrübergehend an. Ursache war die bereits genannte Reaktivierung von Kohlekraftwerken.

Wieviel CO2 verursacht die Gewinnung einer Kilowattstunde Strom in Deutschland?

Durchschnittlich rund 760 Gramm CO2-Emissionen wurden bei der Erzeugung einer Kilowattstunde Strom im Jahr 1990 verursacht. Bis zum Jahr 2020 sorgten die Veränderungen beim Strommix und die kontinuierliche Modernisierung der Technik dafür, dass im Schnitt nur noch 360 Gramm Kohlendioxid pro Kilowattstunde anfielen. Trotz der Probleme im Energiesektor, der Abschaltung der letzten Kernkraftwerne, der vorrübergehenden Rückkehr zum Kohlestrom und die Folgen der Gaspreiskrise gelang es im Jahr 2023, die CO2-Emissionen bei der Stromgewinnung um 49 Gramm pro Kilowattstunde zu senken. Deutschland platziert sich damit aktuell im EU-Vergleich im Mittelfeld. Die niedrigsten Werte wiesen zuletzt Schweden mit 8 Gramm sowie Luxemburg und Finnland mit je 62 Gramm CO2 pro produzierter Kilowattstunde Strom auf. Die Schlusslichter in Europa sind derzeit Estland mit 693 Gramm, Polen mit 681 Gramm und Zypern mit 591 Gramm.

Quelle: Deutscher Bundestag Drucksache 20/12243, Umweltbundesamt

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