Noch agiert die von Sarah Wagenknecht initiierte
Wo soll die Fahrt der Bewegung „Aufstehen“ hingehen?
Die bisher konkretesten Angaben zum möglichen Programm machte bisher Oskar Lafontaine in einem Interview mit der Redaktion „Welt am Sonntag“. Der SPD-Politiker ist seit 2014 der Ehegatte der Initiatorin der Sammlungsbewegung und dürfte deshalb die Beweggründe von Sarah Wagenknecht (Die Linke) am besten kennen. In dem Interview zitierte er als dringende Notwendigkeit einen Passus aus dem „Godesberger Programm“, in welchem im Jahr 1959 die Ziele der SPD-Politik zusammengefasst und beschlossen wurden. Diese Ziele hatten immerhin über drei Jahrzehnte hinweg Gültigkeit.
Allein schon dieser Hinweis lässt die Annahme zu, dass die neue Sammlungsbewegung mit hoher Wahrscheinlichkeit die für die Wähler bedeutendsten Inhalte mehrerer Parteien zusammenbringen möchte. Darauf deutet auch das Argument Oskar Lafontaines hin, dass vor allem der AfD die Anhänger entzogen werden sollen. Deshalb sollen die Interessen der unteren Bevölkerungsschichten stärker als bei den etablierten Parteien berücksichtigt werden. Sie machen aktuell einen großen Teil der Anhängerschaft der AfD aus.
Welche weiteren Ziele von „Aufstehen“ benannte Oskar Lafontaine?
Eines der Ziele der Sammlungsbewegung „Aufstehen“ wird eine größere Neutralität der Bundesrepublik Deutschland sein. Das zeigt sich an der Forderung, dass die Bundeswehr nicht mehr in Kriegsgebieten zum Einsatz kommen soll. Auch die nachbarschaftliche Zusammenarbeit in Europa soll gestärkt werden. Außerdem besteht die Forderung nach einer Intensivierung des Umweltschutzes, wobei Oskar Lafontaine die aktuelle Hitze- und Dürrewelle in Deutschland als Begründung brachte. Offenbar haben die Initiatoren der Bewegung auch über die Argumente von Donald Trump zu seiner Politik der Importzölle nachgedacht, denn sie fordern eine verstärkte Fokussierung der deutschen Wirtschaft auf den Binnenmarkt. Zu den konkret benannten Zielen gehören außerdem Verbesserungen bei den sozialen Leistungen sowie nach einer Änderung der Rentenpolitik der letzten Jahre. Die Forderung nach höheren Löhnen zeigt an, dass der neuen Bewegung auch der bereits etablierte Mindestlohn nicht ausreicht.
Quelle: Welt am Sonntag, aufstehen.de
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