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Versandkostenfrei erst ab 29 Euro: Warum Amazon die Grenzen erhöht hat

Zwölf Jahre lang durften sich Amazon-Kunden freuen. Schon ab 20 Euro Bestellwert erhielten sie ihre Päckchen und Pakete versandkostenfrei. Aufgrund der langen Zeit dieses niedrigen Mindestbestellwerts schien dieser für viele Amazon-Kunden bereits wie in Stein gemeißelt zu sein. Kaum einer kann sich heute noch daran erinnern, dass vor 2002 alles einmal mit einer 45-Euro-Grenze anfing. Jetzt folgt aber der Schock. Wie der Konzern heute mitteilte, beträgt die Mindestbestellsumme künftig 29 Euro. Unter dieser Summe gibt es ab sofort keine versandkostenfreie Lieferung mehr.

Amazon betonte in seiner Mitteilung weiterhin, dass die Versandkosten selbst sich nicht ändern werden. Auch ändert sich nichts an den Sonderbedingungen für Bücher, Hörbücher und Kalender und Amazon-Prime-Mitglieder bekommen weiterhin alle Lieferungen gratis.

Massive Verluste bei Amazon

Warum genau man die Versandkostenfreigrenze bei Amazon angehoben hat, erklärte das Unternehmen jedoch nicht. Allerdings waren im zweiten Quartal 2014 deutliche Verluste ausgewiesen worden. Aufgrund der hohen Investitionen, so heißt es zumindest aus den Reihen von Amazon, die in neue Produkte und Services geflossen seien, habe man einen Verlust von 126 Millionen US-Dollar, also ca. 94 Millionen Euro eingefahren. Für das laufende Quartal rechnet Amazon sogar mit noch höheren Verlusten bis zu 810 Millionen US-Dollar. Im vergangenen Jahr lag das Minus „nur“ bei sieben Millionen Dollar.

Insider schätzen nun, dass die Verluste durch die erhöhte Versandkostenfreigrenze aufgefangen werden sollen. Allerdings stellt sich auch die Frage, ob Amazon nicht zum Teil selbst zu den Verlusten beigetragen hat, indem etwa einzelne Titel, wie die Bücher des Hachette-Verlags, kurzzeitig komplett aus dem Sortiment genommen wurden (wir berichteten).

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