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Unwetter in Europa durch Vb-Wetterlage: Wie ist der aktuelle Stand?

Flooding - North Yorkshire - United Kingdom

Derzeit werden große Teile von Mitteleuropa von Unwettern aufgrund einer Vb-Wetterlage gebeutelt. Schon jetzt sind die Folgen immens.

Das zweite Septemberwochenende 2024 bringt gleich mehreren Ländern erhebliche Probleme durch Starkregenfälle und heftige Schneefälle in höheren Lagen. Die Unwetter durch die Vb-Wetterlage betreffen die Schweiz, Österreich, Tschechien, Polen und Deutschland. Schon bis zum Samstag (14. September 2024) wurden immense Niederschlagsmengen gemessen. Die Prognosen für die nächsten drei Tage sehen nicht anders aus. Das ist deshalb von Bedeutung, weil vielerorts bereits die Meldepegel für Hochwasser überschritten wurden. Betroffen davon ist der Osten von Sachsen sowie der Süden von Bayern.

Großflächiger Stromausfall in Tschechien

Nach den Angaben einer tschechischen Nachrichtenagentur fiel in rund 60.000 Haushalten der Strom aus. Rund ein Drittel der betroffenen Menschen lebt in der Nähe der tschechisch-deutschen Grenze. Als Ursache der großflächigen Stromausfälle gab der Energieversorger durch umgestürzte Bäume ausgefallene Stromleitungen an. Die Menge der umstürzenden Bäume ist erheblich. Das ist der Kombination aus einem stark durchnässten Boden und kräftigem Wind geschuldet. Die bis jetzt registrierten Niederschlagsmengen in Tschechien sind erheblich. An vielen Flüssen wurden die Hochwassermeldepegel bereits überschritten. An der Labe (wie die Elbe in Tschechien heißt) soll am Pegel Děčín heute im Laufe des Tages die Hochwassermarke erreicht werden. Die Hochrechnungen auf der Basis der meteorologischen Prognosen gehen davon aus, dass am Montag (16. September 2024) der Meldepegel SPA 3 vom Wasserstand deutlich übertroffen wird. In Schöna auf deutscher Seite wird das wahrscheinlich bereits am Sonntag passieren. Kritisch ist das auch für den Verlauf der Abbrucharbeiten an der eingestürzten Carolabrücke in Dresden. Dort sind inzwischen Bergepanzer der Bundeswehr eingetroffen. Sie sollen eingreifen, falls Baufahrzeuge und Bagger aufgrund des matschigen Geländes in Notlagen kommen.

Wie ist die aktuelle Lage in Polen?

In Polen wurden nach den Angaben des IMGW stellenweise bis zum Samstagmorgen bereits in den ersten 24 Stunden Aktivität des Regengebiets bis zu 85 Liter Niederschlag pro Quadratmeter gemessen. Bis zum Samstagmorgen kamen örtlich bis zu 90 Liter pro Quadratmeter hinzu. In den am schlimmsten betroffenen Regionen im Südwesten des Landes mussten bereits erste Ortschaften komplett evakuiert werden. Auch die Prognosen bis Sonntag (15. September 2024) sehen katastrophal aus. Die IMGW-Experten gehen davon aus, dass bis dahin noch einmal lokal bis zu 100 Liter Regen pro Quadratmeter hinzukommen. Als Hotspots der Starkregenfälle geben die Meteorologen die Regionen Maopolska und Schlesien an.

Auch Österreich kämpft mit gigantischen Schnee- und Regenmengen

In Österreich ist derzeit landesweit äußerste Vorsicht geboten. Bis zum Montag (16. September 2024) sollen dort flächendeckend bis zu 200 Liter Regen pro Quadratmeter fallen. Laut den Berechnungen des Meteorologen Jörg Kachelmann sind stellenweise sogar bis zu 400 Liter wahrscheinlich. Das größte Risiko für solche immensen Regenmengen besteht im Südosten von Österreich. Vielerorts wurden aufgrund der Unwetter Veranstaltungen abgesagt. Auch erste Bahnstrecken sind durch Erdrutsche und umgestürzte Bäume blockiert. Die österreichische Eisenbahngesellschaft ÖBB rät nachdrücklich dazu, nicht unbedingt erforderliche Bahnreisen zu verschieben. Eine entsprechende Verlängerung der Ticketgültigkeit wurde bereits in Kraft gesetzt. Zudem wurden aus Sicherheitsgründen zahlreiche Pass- und Alpenstraßen gesperrt. An der Donau ist die Wahrscheinlichkeit für ein Jahrhunderthochwasser hoch. Auch in Österreich werden erste Stromausfälle gemeldet. Die Gesamtsituation hat dafür gesorgt, dass in einigen Kommunen der Katastrophenfall ausgerufen wurde.

Quelle: ÖBB, Energienetze Steiermark, Meteo IMGW, ZAMG, Landeshochwasserzentrum Sachsen, CHMI

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