Die Abrissarbeiten für den
White House ist geschütztes Baudenkmal
Erschreckend dabei ist die Tatsache, dass es sich beim Gesamtkomplex des Weißen Hauses um ein National Historic Landmark im Sinne der amerikanischen Gesetzgebung zur Erhaltung von Orten mit großer Bedeutung in der Geschichte der USA handelt. Donald Trump kennt aus seiner vorherigen Tätigkeit als Immobilienunternehmer die dafür gültigen Vorschriften für den Erhalt von Genehmigungen, hat den offiziellen Weg aber im Vorfeld der Abrissarbeiten am Weißen Haus nicht eingehalten. Das berichten unabhängig voneinander mehrere amerikanische Medien. Doch es kommt ein weiterer Punkt hinzu. Donald Trump hatte noch im Juli 2025 auf seinem eigenen Social Network versprochen, mit dem Bau eines neuen Ballsaals die vorhandene Bausubstanz des Weißen Hauses nicht anzutasten. Die seit Beginn der Kalenderwoche 43/2025 auf dem Gelände ausgeführten Arbeiten sind ein eindrucksvoller Beweis dafür, dass er wieder einmal ein Versprechen gebrochen hat.
Wer finanziert den Neubau des Ballsaals am Weißen Haus?
Für diese Frage interessieren sich ebenfalls zahlreiche amerikanische Medien. Donald Trump brüstet sich damit, dass die Baukosten nicht zu Lasten der Steuerzahler gehen, sondern „seine guten Freunde“ die derzeit als Kosten veranschlagten 250 Millionen US-Dollar bezahlen würden. Inzwischen wären über 350 Millionen US-Dollar an Spendengeldern eingegangen, gab Donald Trump in einem Statement am 24. Oktober 2025 an. Der Nachrichtenredaktion der Senderkette CBS ist es nach eigenen Aussagen gelungen, eine Liste einiger Gäste der Dankesgala, die Donald Trump für die privaten Spender veranstaltet hate, in die Hände zu bekommen. Ein genauer Blick offenbart, dass es sich mehrheitlich um Unternehmen handelt, denen Donald Trump zuvor Vorteile (beispielsweise durch Regierungsaufträge in erheblichem Umfang) verschafft hatte. Als nach diesen Zusammenhängen gefragt wurde, ließ Donald Trump ein kurzes Pressestatement herausgeben, in dem das bestritten wurde.
Wie sieht die Bevölkerung Trumps Umbau am Weißen Haus?
Die LA Times hat eine Reihe von Leserbriefen an die Redaktion veröffentlicht. Aus diesen geht hervor, dass zumindest erhebliche Teile der Bevölkerung mit Trumps Vorgehensweise nicht einverstanden sind. Der neue Ballsaal wurde beispielsweise wörtlich als „übergroß und unnötig“ bezeichnet. Zudem gibt es heftige Kritik am Zeitpunkt. Die USA stecken in einem Government Shutdown, der unzählige Menschen aufgrund der ausfallenden Bezahlung in wirtschaftliche Not stürzt und Existenzängste auslöst. Das ist einer der Hauptkritikpunkte. Ein anderer Leserbrief vergleicht die Zerstörung am Weißen Haus mit der von vielen Menschen derzeit empfundenen „Demontage der Demokratie“. Gleichzeitig kommt in anderen Leserbriefen der LA Times der Respekt zum Ausdruck, den die Verfasser den Journalisten zollen, die sich keinen „Maulkorb“ verpassen lassen.
Quelle: LA Times, CBS, Truth Social

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