Nach dem Motto „gestorben wird immer“ haben sich deutsche Städte und Gemeinden lange Zeit zu wenig Gedanken um die letzten Ruhestätten gemacht. Das rächt sich mittlerweile, denn auf dem Friedhof im klassischen Erdgrab lassen sich immer weniger Menschen bestatten.
Zwar dürfte an diesem Freitag zu Allerheiligen wieder mehr Verkehr auf den deutschen Friedhöfen herrschen, dennoch sind sich Experten einig, dass klassische Friedhöfe in den Gemeinden bald in eine Krise rutschen könnten. Einige von ihnen stecken den Angaben zufolge schon mittendrin.
Größere Leerflächen auf deutschen Friedhöfen
So erklärt Ralf Michal, der Vizepräsident des Bundesverbandes Deutscher Bestatter, in Schweinfurt, dass die Leerflächen auf den klassischen Friedhöfen zunehmend größer werden. Gleichzeitig sei der „Gräberkult, wie man ihn von früher kennt, überholt“. Michal prangert an, dass die „Kommunen es verschlafen“ haben, „vernünftige, zeitgemäße Bestattungsformen zu schaffen“.
Wie aus Zahlen des Verbandes hervorgeht, entscheidet sich fast jeder vierte bis fünfte Angehörige heute für eine alternative Bestattungsform. Statt dem klassischen Erdgrab erfreuen sich Gemeinschaftsgrabstätten, Wald- und Seebestattungen einer wachsenden Beliebtheit. Dabei geht der Verband auch weiter von einer steigenden Tendenz aus.
Steigen die Kosten für Gräber auf dem Friedhof?
Das Problem war auch auf dem Deutschen Städtetag ein Thema. So wird zwar grundsätzlich weniger Fläche für die Friedhöfe benötigt, allerdings müssen bestehende Friedhöfe und deren bauliche Anlagen „weiterhin unterhalten werden“, so Helmut Dedy, der Hauptgeschäftsführer des Städtetags.
Wie dies gelingen soll, ist fraglich. In einigen Gemeinden wurden die Kosten für Urnengräber erhöht. So sollen diese der Finanzierung des Friedhofserhalts dienen. Andere Städte und Gemeinden haben dagegen die Zuschüsse für den Friedhof angehoben. Auf Dauer sind beide Lösungen aber fragwürdig.
BrittaL ist „Baujahr“ 1983. Sie verfügt über eine kaufmännische Ausbildung und zählt sich zu den echten Tierfreunden. Ihre Interessen sind breit gefächert.
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