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Sportstätten in Deutschland: Wie sieht es mit Förderungen durch den Bund aus?

Man swimming in a indoor swimming pool.

Viele Sportstätten in Deutschland sind in einem schlechten Zustand. Ohne staatliche Förderungen können sie bald nicht mehr betrieben werden.

Wie brisant der Zustand der Sportstätten deutschlandweit bereits ist, legte eine Studie offen, die im Auftrag der Kreditanstalt für Wiederaufbau (kurz KfW) durch das Deutsche Institut für Urbanistik erst unlängst durchgeführt wurde. Danach steht beispielsweise die Zukunft vom 15 Prozent aller Eissporthallen, von 14 Prozent der Hallenbäder sowie von 16 aller Freibäder in Deutschland auf dem Spiel. Sie sind bereits in einem so derart maroden Zustand, dass ohne umfangreiche Investitionen ein Weiterbetrieb nicht einmal über die nächsten drei Jahre hinweg garantiert werden kann. Die Gruppe der Linken im Bundestag kritisierte bei einer zu diesem Thema gehörenden Kleinen Anfrage, dass seitens des Bundes zu wenig Fördermittel für die Sanierung zur Verfügung gestellt werden.

Wie groß ist der Investitionsbedarf bei Sportstätten aller Art?

Eine konkrete Zahl dazu findet sich im Kommunalpanel der KfW für das Jahr 2024. Danach gibt es bundesweit einen Investitionsrückstand von rund 12 Milliarden Euro. Von den Betreibervereinen und den Kommunen ist diese Summe nicht ohne Unterstützung des Bundes zu bewältigen. Für die Zeit von 2016 bis 2021 hat der Bund rund 1,54 Milliarden Euro zur Verfügung gestellt. Teile dieser Summe werden noch bis ins Jahr 2026 hinein für entsprechende Projekte ausgezahlt. Allerdings gilt neuerdings eine Beschränkung, denn die Fördermittel dürfen nur noch für die energetische Sanierung der zu den Sportstätten gehörenden Gebäude eingesetzt werden. Andere Förderprogramme neueren Datums beziehen sich ebenfalls auf Modernisierungen, die der Minimierung des Energiebedarfs sowie zur Verbesserung des klimafreundlichen Betriebs dienen. Bei der Förderung anderer Erhaltungsmaßnahmen beruft sich die Bundesregierung in ihrer Antwort auf die Zuständigkeit der Kommunen und Länder.

Wie ist die Entwicklung der Sportstätten in Sachsen?

Traurig ist die Tatsache, dass die Bundesregierung nicht einmal genau weiß, wie viele Sportstätten es in Sachsen gibt. Sie verweist lediglich auf Daten, die „aus öffentlich verfügbaren Quellen gesammelt“ wurden. Danach fallen in Sachsen 1.266 Sporthallen und 7.594 Sportplätze unter den Begriff Kernsportstätten. Zudem gibt es in dieser Kategorie 324 klassische Schwimmhallen. Sie sind von besonderer Brisanz, weil es eine hohe Zahl von Nichtschwimmern gibt. Bei einer Erhebung des Sportlehrerverbands aus dem Jahr 2022 waren das allein in Sachsen mehr als 10.000 Kinder im Grundschulalter. Bundesweit liegt der Anteil nach Erhebungen des DLRG bei mehr als einem Drittel aller Grundschulkinder.
Ein Blick auf die in den letzten Jahren konkret vom Bund geförderten Maßnahmen enthüllt diesbezüglich ein Desaster. Derzeit gibt es lediglich Antragsverfahren für die Sanierung des Freibads in Großschirma-Siebenlehn sowie die Sanierung der Schwimmhalle am Chemnitzer Südring. Alle anderen Förderprojekte haben Maßnahmen wie die Erneuerung der Hallen- oder Außenbeleuchtung zum Inhalt. Eine Ausnahme stellt die DHfK Leipzig dar. Dort gibt es Bundeszuschüsse für die Errichtung von Abstellanlagen für Fahrräder. Bei einem reichlichen Dutzend geförderten Projekten geht es um den Austausch der Umwälzpumpen für das Wasser der Schwimmbecken im Rahmen der energetischen Sanierung.

Quelle: Deutscher Bundestag Drucksache 20/14978

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