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Sonnensturm fegt über die Erde – Was ist zu erwarten?

Seit dem Abend des 12. September 2014 ist die Erde – wieder einmal – einem geomagnetischen Sonnensturm ausgesetzt. Einige Zeitungsredaktionen betrieben im Vorfeld Panikmache, doch die aktuellen Messdaten belegen, dass kein Grund besteht, sich vor dem Sonnensturm fürchten zu müssen. Er wird noch bis zu zwei Wochen lang anhalten.

Was ist unter einem Sonnensturm zu verstehen?

Verantwortlich für einen Sonnensturm sind Fronten aus Schockwellen, die von der Sonne ausgehen und gewöhnlich nach 24 bis 36 Stunden auf die Erde treffen. Diese Schockwellen beeinflussen das Magnetfeld der Erde, das kurzzeitig deutlich niedrigere Werte als sonst aufweist. Die Ursachen für einen Sonnensturm sind chromosphärische Eruptionen, die sich auf der Sonne überlagern und damit gegenseitig verstärken. Sie werden alternativ als Plasma-Bögen bezeichnet und werden in Form der Sonnenflecken sichtbar. Die Überlagerung der Energieeruptionen nennen die Wissenschaftler Rekonnexion. Sie verändert in der betroffenen Region der Sonne das Magnetfeld schlagartig, wobei enorme Mengen an Energie in den Weltraum geschickt werden.

Welche Auswirkungen kann ein Sonnensturm haben?

Wer Polarlichter liebt, der könnte sie bei einem Sonnensturm auch dort zu sehen bekommen, wo sie sonst nicht beobachtet werden können. Durch die vorübergehende Schwächung des Magnetfelds der Erde sind Pflanzen und Lebewesen einem vergrößerten Maß an Strahlung ausgesetzt. Diese Strahlung kann beispielsweise dazu führen, dass Bäume schneller als sonst wachsen. Damit lässt sich auch an den Jahresringen erkennen, wann welche Region der Erde von einem Sonnensturm betroffen war. Doch die von der Sonne ausgehenden Energiewellen bergen einige Risiken. Weltraumtechnik wie Wettersatelliten oder Funksatelliten kann erheblichen Schaden nehmen. Funkübertragungen werden durch die zeitweisen Änderungen der Bedingungen in der Ionosphäre beeinträchtigt. Bei Sonnenstürmen sollte man auch größeren Abstand als sonst von Pipelines und Überlandleitungen einhalten, denn hier sind Spannungsinduzierungen bei einem Sonnensturm an der Tagesordnung, die auch das Material der Pipelines und Stromleitungen nachhaltig schädigen können.

Wie stark ist der Sonnensturm im September 2014?

Die Ursache für den aktuellen Sonnensturm ist ein Flare der X-Klasse. Er ereignete sich am 10. September 2014. Vom Space Weather Prediction Center in den USA, kurz SPWC, wurde der jetzige Sonnensturm von der Stärke her der Klasse 3 zugeordnet. Ingesamt gibt es derzeit fünf Klassen für die Stärke von Sonnenstürmen. So ist davon auszugehen, dass trotz der Beeinträchtigung des Magnetfelds die Atmosphäre die Röntgenstrahlung komplett ausfiltern kann, bevor sie den Boden erreicht. Die Experten des SWPC gehen davon aus, dass es lediglich kleinere Störungen bei den Kurzwellenverbindungen im Bereich zwischen drei und 30 Megahertz geben dürfte. Dass die Wissenschaftler davon ausgehen, dass der Sonnensturm noch etwa zwei Wochen anhalten dürfte, liegt daran, dass auf der Sonne momentan eine Gruppe sehr aktiver Sonnenflecken am östlichen Rand beobachtet wird. Wie stark sie werden, kann bisher nur geschätzt werden. Die Wissenschaftler halten die davon ausgehenden Gefahren für überschaubar.

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